Rathaus-Postille, Infos im Internet, Sprechstunden: Der 55-Jährige möchte die Ahrensburger besser informieren.

Ahrensburg. Michael Sarach, der gemeinsame Bürgermeisterkandidat von SPD und FDP in Ahrensburg, hat schon genaue Vorstellungen, wie er die Aufgabe im Rathaus erfüllen will. Kommunikation, Transparenz, Kompromissbereitschaft, Toleranz sind ihm wichtig. Dazu gehört für ihn eine kreative Verwaltung, die der Politik Alternativen bietet. Dazu gehört auch eine frühzeitige Bürgerbeteiligung bei der Entwicklung der Stadt. "Wir müssen den Menschen die Möglichkeit bieten, auf Dinge zugreifen zu können", sagte der 55 Jahre alte Verwaltungsfachmann beim SPD-Bürgergespräch im Pavillon auf dem Rathausplatz.

Und Sarach, der zurzeit als Ministerialrat im Innenministerium in Schwein arbeitet, weiß auch schon, wie. Die Medien, das Internet könne man nutzen, sagt er, und: "Ich könnte mir auch eine Rathaus-Postille vorstellen, die sich durch Werbung finanziert." Regelmäßige Sprechstunden würde er außerdem einführen.

Für Michael Sarach, der ein taubengraues Poloshirt zu einem hellgrauem Sakko trug, braucht Ahrensburg ein integriertes Stadtentwicklungskonzept. Das sei das geeignete Instrument, Lösungen für einzelne Problemfelder zu schaffen, ohne eine zukunftsfähige Gesamtentwicklung zu behindern. Vertreter von Verwaltung, Politik und Wirtschaft sollen sich zusammentun, zu einer Art "unabhängigem Beratungszirkel", der Themen aufgreift und anschiebt. Auch ein Nicht-Ahrensburger sollte diesen Kreis verstärken. "Es ist wichtig, über den Tellerrand zu blicken. Die Globalisierung macht nicht vor Ahrensburg Halt", sagte Michael Sarach.

Ein weiterer Schwerpunkt in seinem Programm ist die Wirtschaftsförderung. Dabei gehe es zum einen darum, den vorhandenen Firmenbestand zu sichern, zum anderen um die Ansiedlung neuer Unternehmen. "Als Verwaltung können wir Hemmnisse durch Deregulierung abbauen und die Beratungsleistungen ausbauen. Stichwort: Unternehmer-Hotline", meinte Sarach, der von sich selbst sagt, er sei ein "norddeutscher Kosmopolit". Der Rathausplatz gefällt ihm "überhaupt nicht", das Rondeel hält für "sehr gelungen". Beides zusammen würde er zu einem Gesamtensemble entwickeln.

Für den SPD-Ortsvorsitzenden Jochen Proske ist der Kandidat ein Mann, der weiß, was er will. "Hier wurden früher Reiseträume verkauft", sagte Proske mit Bezug auf den Pavillon, "heute verkaufen wir hier Bürgermeister-Träume. Aber keine Illusionen." Und auch als einer der rund 20 Besucher fragte, ob er als Bürgermeister auch Ahrensburger Bürger werden würde, musste Michael Sarach nicht lange überlegen: "Ja, selbstverständlich."