Vier junge Stormarner wollen Rockstars werden und spielen im Finale des Emergenza-Festivals.
Sprenge. Sänger Leroy Jönsson aus Sprenge, Schlagzeuger Marko Wagner aus Trittau, Gitarrist Fabian Bratmann aus Bad Oldesloe und Bassist Helge Böhmer werden am 6. Juni in der Hamburger Markthalle vor gut 1500 Menschen im Finale des Emergenza Band-Festivals spielen.
Der internationale Nachwuchswettbewerb hat schon einigen Siegern einen Plattenvertrag gebracht. Und den haben die vier Stormarner natürlich auch im Blick.
Obwohl "The Source" (übersetzt in etwa "Die Quelle") in dieser Besetzung erst seit etwa einem Jahr gemeinsam probt, kann die Band schon auf beachtliche Erfolge zurückblicken. Oxmox Bandfestival, Lübecker Bandcontest - "The Source" war immer vorn mit dabei und kam in die letzte Runde oder gewann den Wettbewerb.
Begonnen hatte alles in St. Peter-Ording an der Nordsee. Dort trafen sich die Musiker auf einer Party zum ersten Mal und unterhielten sich über die eigene Musik, tauschten einige Demoaufnahmen aus. Kurze Zeit später stand die Band dann zum ersten Mal im Proberaum. Musikalisch waren die vier schnell auf einer Wellenlänge. Die Band "The Source" war geboren.
Die Rockmusiker definieren ihren Stil als Grunge. Populärstes Beispiel dieses Genres war sicherlich die amerikanische Band Nirvana mit dem verstorbenen Sänger Kurt Cobain. Besondere Kennzeichen der Musik? "Der schön fette Marshall-Sound", sagt Gitarrist Fabian Bratmann. Er meint damit den besonderen Klang der Röhrenverstärker für die Gitarren. "Außerdem haben wir einfach Bock, auf der Bühne zu stehen - das überträgt sich auch auf das Publikum", meint er. Der Schlagzeuger Marko Wagner, der sonst als Diplom Ingenieur in Bad Oldesloe arbeitet, sagt: "Bei uns sind auch viele rockige und Punkelemente dabei." Dazu kommt natürlich noch der Gesang von Leroy Jönsson. Seine markante und rauchige Stimme gibt der Musik eine Richtung, die die Band musikalisch deutlich von den anderen unterscheidet. Optisch würde der Sänger aber auch gut in eine Boygroup passen. Das dürfte auch ein Grund dafür sein, dass die Band schon jetzt einen eigenen Fan-Club in Lübeck hat.
Vor dem Auftritt beim Finale trifft sich die Band zweimal in der Woche zur Bandprobe in einem Keller in Sprenge.
Meist proben die Grunger hier allerdings nur zu dritt. Der Bassist Helge Böhmer studiert in Berlin und kann nur am Wochenende an den Proben teilnehmen. "Wenn wir neue Songs ohne ihn entwickeln, bekommt er eine E-Mail mit Aufnahmen aus dem Proberaum und kann so auch in Berlin die Stücke proben". Bisher klappt das ganz gut.
Der kreative Kopf der Band ist aber Frontmann Leroy Jönsson, der schon seit vielen Jahren eigene Songs komponiert und systematische Musikwissenschaft an der Universität in Hamburg studiert. Er gibt meist die Impulse für neue Songs, die dann bei den gemeinsamen Proben ihren Feinschliff bekommen.
Der Sänger schreibt auch die meisten Texte. Texte, die auf den ersten Blick so gar nicht zu dem gut gelaunten Mittzwanziger passen und oftmals von menschlichen Niederlagen handeln. "Viele Texte sind fiktiv oder im Lyrischen Ich geschrieben. Aber natürlich beeinflussen mich auch immer wieder kindliche Erinnerungen."
Und was passiert, wenn wirklich der Durchbruch gelingt? "Wenn es losgeht, sind wir dabei", sagt der Sänger. "Klar, das Studium könnte man ja etwas verschieben", sagt Gitarrist Fabian Bratmann, der gerade erst auf Studienplatzsuche ist. Alle Musiker würden mitziehen und wären bereit die Sache noch professioneller anzugehen Und wenn es nicht klappt? "Dann läuft es halt weiter wie bisher", sagt Drummer Marko Wagner. Den Spaß an der Musik schmälert das bestimmt nicht.
Da am 6. Juni auch das Publikum mitentscheidet, hofft die Band natürlich auf zahlreiche Unterstützung aus dem Kreis.
"The Source" tritt beim Finale des Emergenza Festivals am 6. Juni in der Markthalle in Hamburg auf. Eintrittskarten gibt es für sieben Euro über die Internetseite der Band. Die nächsten Auftritte sind: 25. Juni auf der Kieler Woche, am 24. Juli beim Trittau Open Air und vom 14. bis 16. August auf dem Dithmarscher Rockfestival.