Fünf Monate nach Einführung des einheitlichen Krankenkassenbeitrags zieht die AOK Schleswig-Holstein ein positives Fazit.

Ahrensburg - "Wir haben im ersten Quartal in Schleswig-Holstein einen Überschuss von drei Millionen Euro erwirtschaftet. Das ist eine leicht positive Punktlandung", sagt Jens Bojens, Geschäftsstellenleiter der AOK in Ahrensburg. So wie es aussehe, erwarte die Mitglieder der AOK Schleswig-Holstein vorerst keine Zusatzbeiträge.

Auch die Entwicklung der Mitgliederzahlen ist gut. "Bereits 650 neue Versicherte sind im Kreis Stormarn und Süd-Lauenburg zu uns gewechselt", sagt Gunar Schlage, Bezirksdirektor der AOK. Das sind etwa 60 Prozent mehr als im Vorjahr. "Bis Ende dieses Jahres rechnen wir kreisweit mit über 1500 neuen Mitgliedern".

Jens Bojens sieht die Ursache für diesen hohen Zuwachs darin, dass der Wettbewerb sich seit dem Jahresbeginn gewandelt hat. "Durch die Beitragsgleichheit ist für die Wahl der Krankenkasse nicht mehr der günstigste Preis, sondern das beste Angebot entscheidend", sagt der 51-Jährige. Für viele sei das dichte Filialnetz in Stormarn ein Grund, zur AOK zu wechseln. "Die Beratung vor Ort ist nicht so anonym wie die von Call Centern", sagt Bojens. "Viele Kunden, die bei Billig-Krankenkassen versichert waren, kommen jetzt zurück." Derzeit sind im Kreis Stormarn und Süd-Lauenburg 60 200 Menschen bei der AOK versichert. Das entspricht einem Marktanteil von 30 Prozent.

Für die AOK habe der Wechsel zu den Einheitsbeiträgen bislang funktioniert. Auch finanziell wirken sich diese nicht negativ aus. Obwohl die Beiträge für AOK-Kunden von 16,2 Prozent auf 15,5 Prozent gefallen sind, seien die Einnahmen von früher vergleichbar mit denen, die jetzt über den Gesundheitsfond zur AOK fließen. Bojens: "Die Zuweisungen, die die Krankenkasse für jeden Versicherten bekommt, passen bei uns. Die Ausgaben haben sich nicht verändert."

"Im Vorfeld war eine gewisse Nervosität da. Aber die neue Geldverteilung ist besser als die alte", sagt Bojens. Gunar Schlage sieht das auch so. "Keiner wusste, ob der Wechsel klappt, aber es hat funktioniert." (ans)