Das neue Herzstück der Röntgenabteilung an der Asklepios-Klinik Bad Oldesloe, der Magnetresonanztomograph (MRT), ist jetzt im Betrieb.

Bad Oldesloe - "Von der Haarwurzel bis zu den Zehen können sämtliche Organe, Muskeln, Sehnen und Knochen durchleuchtet und gestochen scharfe Bilder gemacht werden", sagt Dr. Andreas Leichert. Mit Hilfe des 1,5 Millionen Euro teuren Geräts kann der Chefarzt der Radiologie Schichtaufnahmen beispielsweise vom Gehirn oder Herzen machen. Basierend auf diesen Aufnahmen könnte eine Computer-Software auch ein 3-D-Bild erzeugen.

Bei einem seiner ersten Patienten, der mit starken Rückenschmerzen und einem tauben Bein in die Praxis kam, diagnostizierte Dr. Leichert einen schweren Bandscheibenvorfall. Während der 63 Jahre alte Patient in der Röhre des MRT lag, schaute sich der Chefarzt diverse Querschnittaufnahmen der Wirbelsäule an. Bei einem Bild konnte er dann erkennen, dass ein Teil einer Bandscheibe abgebrochen war und nun auf einen Nerv an der Wirbelsäule drückte. "Dies erklärt auch das Taubheitsgefühl im Bein", sagte der Arzt.

Nach rund 20 Minuten konnte der Patient wieder aus der Röhre gefahren werden. "Platzangst habe ich nicht gehabt, die Klopfgeräusche waren nur ziemlich laut", sagte der Patient, der sich während der Aufnahmen nicht bewegen durfte und Köpfhörer trug. Sein behandelnder Arzt, ein Neurologe, bekommt nun die Bilder sowie eine schriftliche Diagnose von Dr. Leichert. "In solch einem Fall muss häufig operiert werden. Doch dies entscheidet der Neurologe", sagte Leichert, der nicht nur Chefarzt der Radiologie ist, sondern auch gleichzeitig niedergelassener Arzt mit eigener Praxis in der Klinik.

Im Gegensatz zum Computertomographen (CT) arbeitet der Kernspintomograph mit Radiowellen und Magnetwirkung und nicht mit Röntgenstrahlen. Knochenbrüche und innere Blutungen können mit dem CT gut erkannt werden, Tumore, Metastasen, Sehnen- und Muskelverletzungen mit dem MRT. Doch der CT gehört damit nicht der Vergangenheit an. Bei Notfällen wie Hirnblutungen kommt der Patient in den CT. Dort dauert die Aufnahme vom Kopf nur eine Minute. Das MRT braucht rund 13 Minuten. In Stormarn gibt es in einer Ahrensburger und einer Reinbeker Praxis noch zwei MRT. (dob)