Stadt vergrößert Abstellflächen an Bahnhöfen und stellt zusätzliche Bügel auf

Ahrensburg. Die Stadt Ahrensburg nimmt sich der Probleme der Radfahrer an. Mit 60 000 Euro werden die Abstellanlagen an allen Bahnhöfen in der Schlossstadt vergrößert und neu strukturiert. "Das Augenmerk liegt auf dem Komfort", sagt Rathausmitarbeiter Andreas Janik, der für das Straßenwesen zuständig ist.

Das Segeberger Unternehmen Westphal und Jürgens hat bereits die Fahrradständer am U-Bahnhof Ahrensburg Ost in Angriff genommen. Dabei wurde eine große Fläche erschlossen. Moderne Metallbügel zum Anschließen stehen nun auf dieser Fläche, aufgereiht in breiten Abständen.

Für Jürgen Hentschke, Sprecher der Ahrensburger Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC), ist das ein richtiger Schritt. "Der Komfort wurde gesteigert", sagt er, "zwischen den einzelnen Bügeln ist jetzt viel mehr Raum." Die Räder könnten jetzt viel besser hinein- und herausgeschoben werden. Mehr als 20 neue Stellplätze sind geschaffen worden. Zugleich ist das alte Dach verschwunden, das viel zu niedrig war.

Den Berufspendlern gefallen die Umbauten. "Ich habe mich gefreut, als ich die neue Anlage zum ersten Mal gesehen habe", sagt Sara Morghaddam. Die Hamburgerin kommt morgens zum Arbeiten nach Ahrensburg. Am U-Bahnhof wartet ihr Fahrrad auf sie. Früher habe sie häufig abends keinen vernünftigen Stellplatz mehr finden können: "Drei Fahrräder sind mir deshalb schon geklaut worden." An Fahrradständern mangelt es heute nicht mehr am U-Bahnhof Ost. Das kann auch Sibylle Gruhnke bestätigen. Die Ahrensburgerin, die zu einem Behördenbesuch nach Hamburg muss, findet sogar noch am späten Vormittag einen Platz. "Früher wäre das nahezu unmöglich gewesen", sagt sie.

"Und ein neues Dach kommt auch noch", sagt Andreas Janik. Allerdings müssen sich die Radler noch bis zum kommenden Jahr gedulden. Architektonisch sei noch nicht alles geklärt, das Budget zudem ausgeschöpft.

Auch an anderen Bahnhöfen hat sich schon etwas getan. Acht neue Fahrradboxen wurden am Gartenholz aufgestellt. "Die Nachfrage für die Boxen ist nach wie vor sehr hoch - an allen Standorten", sagt Andreas Janik. Bei einer Miete von fünf Euro im Monat sei das auch kein Wunder. Die am S-Bahnhof aufgestellten zusätzlichen Fahrradboxen seien ebenfalls schon vergeben.

Auf Platzmangel am größten Bahnhof der Stadt hatte der Ortsverein des ADFC bereits 2009 hingewiesen. In einer an die Stadt gerichteten Broschüre wurden die größten Schwachpunkte aufgelistet. Schon damals waren die Fahrradständer an der Bahnhofstraße unter der Woche restlos überfüllt. Inzwischen hat sich die Situation noch verschärft. "Wir arbeiten sehr eng mit dem ADFC zusammen, die haben einfach die Erfahrung", sagt Andreas Janik. Nun will die Stadtverwaltung 20 neue Bügel aufstellen lassen. "Am Taxistand ist eine wenig befahrene Spur - dort werden sie stehen", sagt Janik. Ende Juni sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Der Ahrensburger Pendler Jürgen Prahl stellt sein Rad schon jetzt ganz bewusst in der Nähe der Taxis ab. "Dort hat man zumindest das Gefühl, dass jemand auf die Fahrräder aufpasst", sagt er. Prahl wünscht sich allerdings, dass die offensichtlich herrenlosen Räder, die viele Plätze besetzen würden, regelmäßig abgeholt würden.

"Wir entfernen herrenlose Räder", sagt Rathaussprecherin Birgit Reuter. Zweimal jährlich, im Frühjahr und im Herbst, überprüfe die Ahrensburger Polizei die Stellanlagen gemeinsam mit Mitarbeitern des Bauhofs. Auffällige Räder werden dann markiert und einen Monat später entfernt. Zehn bis 20 Räder kämen jedes Mal zusammen. Die Bürger könnten aber auch eigene Beobachtungen melden. "Wir kümmern uns dann darum", sagt Reuter.

Einen festen Platz in der Mängel-Broschüre des ADFC hat auch der U-Bahnhof Ahrensburg West. Dort werden auffällig viele Fahrräder gestohlen. 24 Anzeigen hat die Ahrensburger Polizei im vergangenen Jahr aufgenommen. In diesem Jahr sind es schon acht. Hinzu kommen erfahrungsgemäß etliche Diebstähle, die nicht angezeigt werden. Eine bessere Lichtanlage soll für Abhilfe sorgen.

Die Verwaltung nimmt aber nicht nur die Bahnhöfe in Angriff, sondern kümmert sich auch um allerlei marode Stellen an Radwegen. Kantsteine, die zu hoch sind, werden abgesenkt, schlechte Beläge verbessert. Außerdem richten Arbeiter von Baumwurzeln angehobene Platten auf den Wegen. 40 000 Euro stehen für diese Reparaturen in diesem Jahr zur Verfügung.

Auch bei diesen Arbeiten kooperiert die Stadt mit dem ADFC. Die Ahrensburger Ortgruppe hat eine Liste mit Mängeln, die den Mitgliedern aufgefallen sind, ins Internet gestellt. Die bebilderte Aufzählung kann ständig aktualisiert werden.

www.adfc-ahrensburg.de