Ahlerstedt/Ottendorf ist am Sonnabend im Kehdinger Stadion zu ungewohnter Zeit klarer Außenseiter beim Spitzenreiter.

Drochtersen/Ahlerstedt. Wie gut, dass im Kehdinger Stadion die neue Tribüne rechtzeitig fertig geworden ist. So kann die Hälfte der 1000 Zuschauer, die zum Oberligaderby zwischen der SV Drochtersen/Assel und der SV Ahlerstedt/Ottendorf mindestens erwartet werden, das Spiel bequem von den Sitzplätzen des vor zwei Wochen eingeweihten Zuschauerpodestes aus verfolgen. Angepfiffen wird das Oberliga-Kreisderby zur ungewohnten Zeit am Sonnabend um 18 Uhr. Anschließend ist eine Party mit Musik und Verlosung geplant.

Der Ligarivale aus Ahlerstedt wird zum ersten "Jäger" für die Kehdinger, die sich gerade das erste Mal in der Vereinsgeschichte die Tabellenführung in der fünften Liga eroberten, wenn auch nur aufgrund von drei mehr geschossenen Toren im Vergleich zum bisherigen Spitzenreiter TSV Ottersberg. Die Voraussetzungen für die beiden Derbyrivalen können kaum unterschiedlicher sein. Die als finanzstark geltende SV Drochtersen/Assel orientiert sich mit vielen verpflichteten Spielern Richtung Regionalliga. Sollte die SV Drochtersen/Assel am Ende der Saison immer noch Tabellenführer sein, dürfte sie gegen den Ersten der Weststaffel nicht nur um den Titel "Niedersachsenmeister", sondern auch um einen Platz in der Regionalliga-Nord, antreten. Derlei Gedanken verbieten sich für die Gäste, für die es mit fast ausschließlich Eigengewächsen nur um den Klassenerhalt geht. Dazu muss mindestens Tabellenplatz zehn erreicht werden. Die Vereine auf den Plätzen neun und zehn der beiden Oberligastaffeln müssen in einer Relegationsrunde gegen die vier Bezirksoberligameister um zwei Plätze in der Oberliga kämpfen. A/O-Trainer Hartmut Mattfeldt sieht seine Mannschaft im Derby klar als Außenseiter. "Ein Sieg für Drochtersen ist normal, alles andere eine kleine Sensation", sagte er. D/A-Coach Lars Jagemann strahlt Zuversicht aus. "Anfangs waren wir in der Abwehr nicht sonderlich sattelfest, es hat sich aber vieles eingespielt", sieht er seine bisher ungeschlagene Mannschaft auf einem guten Weg.

Derzeit auf Platz zehn der Oberligastaffel-Ost befindet sich TuS Güldenstern Stade. Güldenstern spielt am Sonntag um 14 Uhr beim TuS Heeslingen. Aufgrund der räumlichen Nähe zum Nachbarverein aus dem Kreis Cuxhaven gilt auch diese Begegnung als Fußballderby, das für die Fans aus dem Kreis Stade genauso reizvoll werden dürfte, wie das Spiel in Drochtersen.