Teamkapitän Birger Tetzlaff entschuldigt sich im Namen der Mannschaft für die schwache Leistung bei den Fans. Das Ziel “Bundesliga für die Region“ scheint in weite Ferne zu rücken.

Fredenbeck. Mit gesenkten Köpfen waren die Handballer des VfL Fredenbeck nach dem Schlusspfiff unmittelbar in den Kabinen verschwunden. Die Akteure des ambitionierten Regionalligaklubs konnten nicht begreifen, was sich soeben in der Geestlandhalle abgespielt hatte. Mit 27:37 kassierte der VfL Fredenbeck gegen den Aufsteiger TV Neerstedt eine empfindliche Niederlage. Der Gastgeber wurde regelrecht deklassiert. Nach dem Spiel schnappte sich Fredenbecks Mannschaftskapitän Birger Tetzlaff bei der Pressekonferenz das Mikrofon. "Ich möchte mich im Namen der Mannschaft für die heute gezeigte Leistung entschuldigen", sagte er. Trainer Ralf Böhme legte nach. "Schön, dass Sie bis zur Pressekonferenz geblieben sind", sagte ein enttäuschter Coach, "ich wäre heute als Zuschauer nach der 35. Minute gegangen."

Worte, die alles aussagen über eines der wohl schwächsten Handballspiele des VfL Fredenbeck - und das in der heimischen Geestlandhalle. Der Saisonstart ist dem ambitionierten Regionalliga-Klub jedenfalls missglückt. Mit 7:7 Punkten rangiert der VfL Fredenbeck an achter Stelle. Das Ziel "Bundesliga für die Region" scheint damit in weite Ferne zu rücken. Vielleicht ist der Druck, oben mitspielen zu wollen, einfach zu hoch für die VfL-Handballer. Seit Saisonbeginn liefert das Team keine Leistungen ab, die diese hochgesteckten Erwartungen erfüllen.

Auch gegen den TV Neerstedt waren die Gastgeber weit von ihrem möglichen Leistungspotenzial entfernt. Schon zur Halbzeit hieß es 14:18. Der TV Neerstedt belegte in der Vorsaison Platz drei in der Oberliga und ist erst nachträglich am Grünen Tisch aufgestiegen. In der Regionalliga wollte das Team den Klassenerhalt schaffen und für die eine oder andere Überraschung sorgen. Und das ist dem Aufsteiger in der Geestlandhalle gelungen. Neerstedts Torhüter Maik Haverkamp war mit seinen Paraden der Garant des Sieges, der VfL Fredenbeck erzielte in der ersten Viertelstunde ganze vier Treffer. Am Angriff allein hat es allerdings nicht gelegen: 27 Treffer sollten zu einem Heimsieg reichen. Der Schwachpunkt im Fredenbecker Team war die Abwehr. Nach dem Seitenwechsel bahnte sich ein Debakel an. In der 45. Minute erhöhte der TV Neerstedt auf 32:20. Fredenbecks Trainer Ralf Böhme versuchte alles, doch auch die offene 4:2-Abwehr brachte nicht mehr die Wende. Die Gäste nutzten jetzt die Räume auf den Außenpositionen und verwerteten ihre Chancen sicher - im Gegensatz zu Fredenbeck.

Statistik

Die Tore: Patrick Ranzenberger (6), Pascal Czaplinski (6), Peter Dettling (3), Cedric Koch (3), Marcin Miac (3), Lukas Kraeft (2), Martin Stumps (1), Vito Clemens (1), Michael Schmidt (1) und Birger Tetzlaff (1)