Die gut 150 Zuschauer auf dem Sportplatz “Brune Naht“ hatten sich einen Sieg der Fußball-Frauen der TSV Eintracht Immenbeck gewünscht, doch nach dem torlosen Remis im Oberliga-Spiel gegen den VfL Wolfsburg II gab es keinen Grund zum Meckern.

Immenbeck. "Heute haben zwei Mannschaften auf Augenhöhe gegeneinander gespielt", analysierte Immenbecks Trainer Ingo Merkens nicht ohne Stolz nach dem Schlusspfiff. Schließlich hatte sich sein Team als Aufsteiger gerade exzellent gegen die Wolfsburger Bundesliga-Reserve verkauft.

"Die hatten vier Spielerinnen aus dem Bundesliga-Kader dabei", wusste Merkens, "die wollten hier unbedingt gewinnen - aber das ist eben nicht so einfach." Das Immenbecker Team, das mit einem Durchschnittsalter von etwas über 18 Jahren ebenso jung wie erfolgreich ist, hat in der Oberliga noch kein Spiel verloren, mischt nach acht Spieltagen an der Tabellenspitze mit. Das Remis gegen die ambitionierten Wolfsburgerinnen war sogar der erste Punktverlust. "Der jungen Mannschaft fehlt es noch an Erfahrung, um schon jetzt beständig erfolgreich zu sein", nimmt Merkens jeglichen Druck von seinem Team. Das Potenzial für die Regionalliga sei aber vorhanden und mittelfristig wird somit auch der Aufstieg angepeilt, um sich als zweite Kraft neben der SV Ahlerstedt/Ottendorf im Landkreis Stade zu etablieren.

"Wir setzen auf junge Spielerinnen", so Co-Trainer Werner Flügge, "auf Spielerinnen aus dem eigenen Verein und aus der Region." Sieben Kickerinnen stehen aktuell im Kader der U17-Landesauswahl, was allein schon ein Beleg für die Klasse der Mannschaft ist. Und der Zusammenhalt bei den Eintracht-Frauen ist intakt, auf dem Platz präsentiert sich das Team als Einheit, profitiert dabei auch von der Erfahrung, die Vanessa Bastein und Ann-Kathrin Lüdt, die beim Hamburger SV in der 2. Bundesliga spielen. "Die beiden stabilisieren unsere Abwehr, das ist eine unsere Stärken", so Merkens, dessen Mannschaft nach sieben Spielen erst zwei Gegentreffer kassiert hat.

Aber auch Gegner Wolfsburg hatte eine stabile Abwehr zu bieten, so dass sich beide Teams nur wenige Chancen erarbeiten konnten. Trotzdem sahen die Zuschauer ein abwechslungsreiches, packendes Spitzenspiel, dem es am Ende nur an Toren fehlte. "Gegen so eine starke Defensive hatten wir es schwer, uns durchzusetzen", so Merkens, für dessen Team am kommenden Wochenende ein weiterer Gradmesser auf dem Spielplan steht. Beim heimstarken SV Upen will der Coach mit seiner Mannschaft die Erfolgsgeschichte fortführen: "Wenn wir da wieder nicht verlieren, dann können wir auch langfristig oben mitspielen." Wenn dann am Ende die Meisterschaft und der Aufstieg in die Regionalliga anstehen sollte, hat Merkens keine Bedenken: "Wir können auch eine Liga höher mitmischen", ist der Trainer überzeugt. Was die Unterstützung der Fans anbelangt, so scheint die Mannschaft schon jetzt reif für den Aufstieg: Wenn sich bei nasskaltem Wetter 150 Zuschauer einfinden, die ihr Team unterstützen, dann spricht das auch für den Weg, den Coach Merkens und sein Co-Trainer beschreiten.