Dirk Leun sprach von einer blamablen Vorstellung seiner Bundesliga-Frauen. Die hohe 23:32-Niederlage beim Thüringer HC in Bad Langensalza hat den Buxtehuder SV nach dem glänzenden Saisonstart mit 7:1 Punkten und Tabellenrang drei wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.

Buxtehude. "Ein Handballspiel kann man nur über Zweikämpfe gewinnen", sagt ein enttäuschter Trainer, der sein Team an diesem Tage vor rund 900 Besuchern in der Salza-Halle chancenlos sah. Einziger Lichtblick - wenn auch nicht herausragend - waren die sechs Tore von Rückraumspielerin Svenja Spriestersbach. "Ich hoffe", so sagt Dirk Leun, "dass sie ein wenig mehr Selbstvertrauen bekommen hat." Der Buxtehuder Coach hat seinem Neuzugang aus Dortmund ein paar mehr Spielanteile gegeben.

Auch wenn die Niederlage "schmerzhaft" ist, soll die blamable Leistung schnell abgehakt werden. Dirk Leun erwartet eine Trotzreaktion, und das in 14 Tagen beim nächsten Heimspiel am 24. Oktober gegen Frisch-Auf Göppingen. "Das Team muss aufstehen", sagt Dirk Leun, "jetzt müssen die Mädels Charakter zeigen." Der Thüringer HC von Trainer Dago Leukefeld hat den Buxtehuder Frauen Anschauungsunterricht gegeben, wie man nach einer empfindlichen Schlappe auftreten muss. In der Vorwoche blamierte sich der Thüringer HC gegen Leverkusen und rehabilitierte sich in eigener Halle mit einer herausragenden Leistung. "Wir hatten nicht den Hauch einer Chance, Thüringen war zielstrebiger, viel dynamischer und kampfstärker", so Dirk Leun. Die Buxtehuder Frauen ließen sich ihre 1:0-Führung schnell wieder aus der Hand nehmen. Der BSV fand keine Bindung zum Gegner, die Gastgeberinnen waren einfach schneller auf den Beinen. Zudem war die Chancenverwertung mangelhaft, die Angriffe wurden viel zu schnell abgeschlossen. Und das lag nicht an die vielen Spielerwechseln. Jessica Oldenburg feierte ihre Bundesligapremiere im Rückraum. Auch die beiden Torhüterinnen Jana Krause und Debbie Klijn konnten nichts retten, wurden von ihrer Abwehr im Stich gelassen. Trotz der Niederlage bleibt Dirk Leun realistisch. Das Saisonziel, einen der acht Play-off-Plätze zu belegen, ist nicht gefährdet.