Die HG Köthen entwickelt sich für die Regionalliga-Handballer des VfL Fredenbeck immer mehr zu einem Angstgegner, wenn es denn so etwas gibt. Schon im Vorfeld hatte Trainer Ralf Böhme prophezeit, dass er mit einer ganz engen Begegnung rechne. Und genau so kam es auch vor rund 500 Besuchern in der Geestlandhalle.

Fredenbeck. Mit 27:27 teilten sich die beiden Tabellennachbarn die Punkte, und beide Trainer sprachen von einem gerechten Ergebnis. "Ich bin stolz auf meine Jungs", sagte Heinz Prokop von der HG Köthen, und auch Ralf Böhme sprach von einem "gerechten Ergebnis", auch wenn seine Mannschaft in den letzten 120 Sekunden noch einen Sieg verschenkte.

Vor allem die letzten zehn Minuten in dieser Regionalliga-Partie hatten es in sich. Bis dahin hatten die Gastgeber in ihrem zweiten Heimspiel spielerisch nicht überzeugt, hatten aber ihre knappe Halbzeitführung (14:13) behauptet. Dann allerdings war der Angriff des VfL Fredenbeck am Ende. Die harte Abwehrarbeit der HG Köthen hatte bei den Hausherren ihre Spuren hinterlassen, Tore aus dem Rückraum waren auf einmal Mangelware. Und die Gäste aus Köthen erkämpften sich mit allen Mitteln einen Drei-Tore-Vorsprung, hatten den ambitionierten VfL Fredenbeck am Rande einer Niederlage. Es kam auch zunehmend Hektik auf, die Gäste reduzierten ihr Personal mit zwei Rotstrafen, behielten ihren Vorsprung aber bis zwei Minuten vor dem Abpfiff. Linksaußen Michael Schmidt und Routinier Maik Heinemann waren es dann, die ihre Mannschaft wieder hoffen ließen, zweimal für den Ausgleich (26:26 und 27:27) sorgten. Die Fredenbecker Zuschauer standen auf, drückten ihrem Team die Daumen, mussten aber mit ansehen, wie der mögliche Sieg verspielt wurde. Und das in dreifacher Überzahl. Die Fredenbecker warfen den Ball überhastet ins Aus. "Da hätten wir in aller Ruhe weiterspielen müssen", kritisierte Ralf Böhme seine erfahrenen Spieler, "bei dreifacher Überzahl hätten wir uns locker eine freie Wurfmöglichkeiten erspielen müssen." Zum Schluss hatte die HG Köthen noch eine Chance, aber Steffen Cieszynski vergab den Freiwurf nach Ablauf der Zeit.

Lob gab es auf Fredenbecker Seite für beide Torhüter, Marko Kanink und Stefan Förster brachten ihr Team mit guten Paraden immer wieder zurück ins Spiel. Nicht ins Spiel kam die rechte Seite mit den Linkshändern Martin Stumps, Peter Dettling und Patrick Ranzenberger, die allesamt nur jeweils ein Tor warfen. Auch Birger Tetzlaff war nur einmal erfolgreich. Bester Werfer Michael Schmidt mit sechs Toren.

Die Tore: Michael Schmidt (6/2), Pascal Czaplinski (5), Cedric Koch (4,) Marcin Miac (4), Maik Heinemann (2/1), Mirko Schlünzen (2), Martin Stumps (1), Peter Dettling (1), Patrick Ranzenberger (1) und Birger Tetzlaff (1)