Die Gruppe Nottensdorfer Kinder in Aktion (Noki) hat das halbe Dorf mit ihrem Sport infiziert und begeisterte.

Stade/Lüneburg. Klein, aber fein war die Gruppe "Notties" von "Noki in Action" anzuschauen. Sechs Tänzerinnen und ein Tänzer begeisterten voller Energie das Publikum mit schnellen Moves und exakter Ausführung beim Tanzfestival der niedersächsischen Turnerjugend im Sportpark Kreideberg in Lüneburg. Ein Kreischen ging durch die Ränge, als sich die Tänzer die T-Shirts auszogen. Noki steht für die Nottensdorfer Kinder in Aktion. "Unser Dorf zwischen Buxtehude und Stade ist so klein, dass es kaum jemand kennt", sagte Niko Wirachman (19) schmunzelnd. Rund 60 Mitglieder zählt die Tanzsparte. "Sonst ist da nicht viel los, daher ist das halbe Dorf vom Tanzfieber infiziert" fügt Julia Lemmen (17) hinzu, die gemeinsam mit Niko Wirachman die Notties leitet. Daher durfte bei ihrem Auftritt der Titel "Maniac" von Michael Sembello aus dem amerikanischen Musical und Film "Flashdance ...what a feeling" von 1983 nicht fehlen. Im vergangenen Jahr sicherten sich die Newcomer den dritten Platz. "Wir haben uns zum Vorjahr deutlich steigern können" sagte Niko Wirachman. "Die Konkurrenz leider auch", ergänzte Julia Lemmen. Letztendlich reichte es diesmal nur für Platz sieben. Aber man darf schon auf den nächsten Auftritt der Notties gespannt sein.

Die niedersächsische Turnerjugend hatte unter dem Motto "Dance2u" bereits das vierte Mal zum gemeinsamen Tanzen aufgefordert. Der MTV Treubund Lüneburg als Hausherr im Sportpark Kreideberg konnte rund 810 Tanzbegeisterte aus ganz Niedersachsen begrüßen, die sich der Jury stellten. "Die Veranstaltung ist ein Einstiegswettkampf, aber die Gruppen steigern das Niveau von Jahr zu Jahr", sagte Organisator Sven Thürauf. 2006 fand diese Veranstaltung erstmals in Hildesheim statt und erfreute sich damals schon rund 530 Teilnehmer. Neue Tanzstile und der damit verbundene Zulauf an Mitgliedern erfordere eine Möglichkeit, das erworbene Können in einem Rahmen zu präsentieren, hieß es.

Am Anreisetag hatte jede Gruppe Gelegenheit für eine Stellprobe auf der Tanzfläche. Gestartet wurde in drei Altersklassen. Bis elf Jahre (Kids), zwölf bis 15 Jahre (Teens) und ab 16 Jahre Erwachsene (Adults). Während sich die Besten mit ein bis zwei Zwischenrunden bis zum Finale tanzten, konnten sich die Neulinge im kleinen Final den erhofften Pokal sichern. "Jeder soll Spaß haben und sich in Rahmen seiner Möglichkeiten messen können", sagte Thürauf. Beurteilt wurden von der Jury Elemente der verschiedenen Styles aus Jazz, Modern-, Hip-Hop-, Street- und VideoClipdance sowie Choreographie, Zusammenspiel der Gruppe, Raumnutzung und Ausstrahlung. Jeweils zweimal fünf Richter aus den Reihen der Tanzlehrer und Kampfrichter gaben ihr Urteil.

"Die ganze Welt ist ein Irrenhaus und wir sind mittendrin", diesem Motto der Viva Dancers vom VfL Lüneburg konnte sich kaum einer der Besucher entziehen. Die 19 Tänzerinnen unter der Leitung von Birte Dreyer begeisterten mit irrem Blick das Publikum und errangen den ersten Platz in der Startergruppe Adults. In Zwangsjacken gekleidet hatten sie einen Teil ihrer Gruppe in einen Käfig gesteckt. Optisch wie tänzerisch brillierten die Damen im Alter von 14 bis 21 Jahren. Neben akrobatischen Elementen begeisterte Franziska Matthei als drehende Figur einer Spieluhr. Sie hat sich seit rund zehn Jahren dem Tanz verschrieben. Die Gruppe sei von Anfang an dabei gewesen, lediglich im Vorjahr war ihnen die Teilnahme aufgrund eines Terminengpasses nicht möglich. Die Musik, einem Mix verschiedener Interpreten, hatten die Tänzerinnen eigens zusammengestellt. "In einem Jahr Vorbereitung bringt jeder seine Vorstellungen ein, somit wird ein Höchstmaß an Kreativität erreicht", sagte Trainerin Birte Dreyer nicht ohne Stolz. Der dritte Platz ging ebenfalls an den VfL Lüneburg mit der Gruppe Viva-Moves. Bei den Teens errangen die "Dance Junkies von Tanzen und mehr..." Platz eins. Im kleinen Final der Kids landeten die Sweethearts vom TSV Winsen mit ihrem Titel "Disturbia" auf dem zweiten Platz. Bei den Teens siegte die Gruppe Saraswati vom MTV Fliegenberg. Im kleinen Finale der Adults belegte Breathe the Beat vom Egons, der Stadtjugendpflege Winsen, den dritten Platz.