Als das Handy klingelte, war der Traum vom deutschen Meistertitel für fünf Schüler vom Stader Gymnasium Athenaeum beim Schulschach-Bundesfinale der Wettkampfgruppe drei in Bad Homburg ausgeträumt.

Stade - Nach vorderen Plätzen in den vergangenen Jahren langte es jetzt "nur" zu Platz fünf unter 18 teilnehmenden Schachteams. "Leistungsträger sind aus Altersgründen ausgeschieden und jüngere Spieler müssen sich erst bewähren. So ist der fünfte Platz aber auch ein schöner Erfolg", sagte Schachexperte Erich Scholvin vom Athenaeum.

Dabei haben sich die Stader eigentlich selbst geschlagen, denn nach einem verunglückten Start gegen Heilbronn kämpften sich die Landesmeister aus Stade mit Siegen über die Landessieger aus Ingelheim (Rheinland-Pfalz), Hamburg und Darmstadt bis auf Platz zwei vor. Im anschließenden Match um die Spitzenposition waren die Stader Schüler mit den Bayern aus Erlangen auf gleicher Höhe. Da klingelte nach dem ersten Zug bei einem Stader Jungen das Mobiltelefon. "Im Schach bedeutet das den sofortigen Abbruch und somit eine knappe 1,5:2,5-Niederlage", so Scholvin. Der Schock hatte auch Auswirkungen auf die nächste Runde, die prompt verloren ging. Erst am letzten Wettkampftag war die alte Stärke zurückgekehrt. Ein glatter 3,5:0,5-Sieg über Jena (Thüringen) schoss die Athe-Schüler aus dem Mittelfeld noch auf Platz fünf. "Ein versöhnlicher Abschluss", resümierte Erich Scholvin. (hr)