Buxtehuder Faustkämpfer zeigte drei Runden lang sein Können, verlor am Ende aber nach Punkten.

Finkenwerder

Der längst zur Tradition gewordene Boxabend in der renovierten Gorch-Fock-Halle ist gerade vorüber, da bereiten die Faustkämpfer schon ihren nächsten Auftritt auf der grünen Insel vor. Am 7. Juni, wenn die "Finkwarder Karkmess" gefeiert wird, laden auch die Boxer des TuS Finkenwerder ins Festzelt ein. Von 17 Uhr an werden dort die Fäuste fliegen. Boxchef Mecit Cetinkaya und sein Team wollen sozusagen ganz Niedersachsen unter dem Motto "Finkenwerder gegen Niedersachen" herausfordern.

Zum traditionellen "Insel Cup" waren diesmal nicht nur Gäste aus Salzgitter, Peine, Braunschweig, Bremen und Hamburg gekommen, sondern auch der Boxklub Klanzinaven aus Holland hatte zwei Kämpfer in die Gorch-Fock-Halle entsandt.

Tigran Mnazsakanian war der erste Holländer, über dem die Finkenwerder Schlachtgesänge zusammenschlugen. "Fuat! Fuat!", dröhnte es von der linken Seite am Ring, wo die Gruppe der weiblichen Fans ihre Kämpfer nach vorne trieb. Fuat Budakoglu, amtierender Hamburger Junioren-Meister, der die Zuschauer in Wallung brachte. Der 16-Jährige, den Trainer Cetinkaya als den kommenden Mann unter den Hamburger Nachwuchskämpfern vorstellt, beherrschte den Gast aus Holland und gewann klar nach Punkten.

Ebenfalls einen sehr beherzten und mitreißenden Kampf in der Elite, also der Männerklasse bis 68 Kilogramm, zeigte Darian Neumann vom Buxtehuder SV. Drei Runden lang marschierte er nach vorn und griff an, und dennoch wurde Patrik Rokohl aus Braunschweig zum Sieger erklärt. Oben im Ring ließ sich Buxtehudes derzeit bester Kämpfer seine Verbitterung kaum anmerken. Wenig später in der Halle feuerte er doch seine Verlierer-Medaille in die Ecke.

Mit Kemal Turnagöl sorgte der zweite Kämpfer im schwarzen Finkenwerder Outfit für lautstarke Unterstützung. Der Junge ist 19 Jahre, Hamburger Meister in der Elite-Klasse und Schüler des Gymnasiums Finkenwerder. Er hatte mit Ibrahim Karahancer aus Peine einen besonders zähen und widerstandsfähigen Gegner. Immer, wenn Kemal glaubte, die Herrschaft im Ring erobert zu haben, kam sein Gegner wieder zurück. Als am Ende ein völlig erschöpfter Kemal als Sieger ausgerufen wurde, hob er als Anerkennung auch die Arme seinen Widersachers hoch und applaudierte ihm. "In der dritten Runde habe ich meine Beine nicht mehr gespürt", sagte er.

Es ist inzwischen mehr als vier Jahre her, als Ziya Yilmaz Hamburger und norddeutscher Juniorenmeister war. Seit einem Jahr trainiert der junge Mann wieder, dessen Cousin Fatih Yilmaz einer der erfolgreichsten TuS-Kämpfer überhaupt war. Aber Ziyan traf diesmal auf Andreas Fraasch, einen erfahrenen und sehr hart schlagenden Kämpfer aus Braunschweig. Schon zu Beginn der zweiten Runde bekam Ziya einen Schlag auf die Nase und der Trainer brach den Kampf ab. "Die Nase musste im Krankenhaus gerichtet werden", sagte Mecit Cetinkaya..

Und dann waren da noch Yildiz Abdullah im schwarzen Finkenwerder Trikot und Mohamed Yassine vom Buxtehuder SV. "Sparring haben wir schon öfter gemacht", sagte der 13-jährige Abdullah, auch er Hamburger Schülermeister. "Jetzt boxen wir das erste Mal gegeneinander - und ich werde gewinnen." Und Abdullah behielt Recht.