Ist es nun die viel besungene Arroganz der Hamburger gegenüber ihren Nachbarn, oder ist es einfach Gedankenlosigkeit derer, die den Entwurf der Absichtserklärung zur wirtschaftlichen Entwicklung der Unterelberegion vorbereitet haben?

Dass den Bürgermeistern und Landräten auf der niedersächsischen Elbseite eine Absichtserklärung zur Unterschrift vorgelegt wird, in der sie die schnelle Umsetzung der Elbvertiefung fordern sollen, könnte man fast schon als Affront werten. In jedem Fall aber ist es taktlos. Denn noch ist das Planfeststellungsverfahren zur Fahrrinnenanpassung nicht beendet, noch gibt es keinen Beschluss für die Elbvertiefung.

Dieser Entwurf kann bei denjenigen, die bis zum Ende des Verfahrens gegen die Fahrrinnenanpassung kämpfen werden, doch nur den Eindruck hinterlassen, der Drops sei längst gelutscht, die Messe schon gesungen, der Planfeststellungsbeschluss nur noch reine Formsache.

Im Übrigen könnte man zu der Auffassung gelangen, dass eine gemeinsame Absichtserklärung, die mit kochendheißer Nadel gestrickt ist, wohl kaum das Papier wert sein kann, auf dem sie steht. Absichtserklärungen gibt es wie Sand am Meer. Nur an der Umsetzung hapert es im Allgemeinen. Es hat schon eine gewisse Komik, wenn die künftigen Partner einer engen Wirtschaftskooperation etwa eine Woche vor dem Unterschriftentermin noch nicht einmal wissen, was sie da eigentlich im einzelnen unterschreiben sollen.