Der Streit um das Stader Technik- und Verkehrsmuseum könnte zur Farce werden. Und daran hätten dann die Mitglieder des Museumsvereins einen erheblichen Anteil.

Vergangenen Dezember hat der Stader Rat dem Verein die Kündigung für das Gelände an der Freiburger Straße ausgesprochen. Hintergrund ist die leere Haushaltskasse der Hansestadt. Die Verwaltung rechnet mit Einnahmen von etwa zwei Millionen Euro beim Verkauf des Grundstücks.

Die Kündigung kam für den Museumsverein nicht überraschend, das Thema wurde lange diskutiert. Mehrfach ist die Stadt seitdem auf den Verein zugekommen. Die Museumsbetreiber selbst haben sich hingegen kaum bewegt, eine eigene Suche nach einem alternativen Standort ist nicht zu erkennen. Jetzt bietet die Verwaltung dem Verein sowohl einen neuen Standort als auch die Kostenübernahme für ein Museumskonzept. Solch ein Papier ist dringend notwendig, darin sind sich mehrere Gutachter einig. Wer das Museum kennt, kann dort eine gewisse Konzeptlosigkeit erkennen.

Natürlich ist Verständnis angebracht, weil die Museumsbetreiber ehrenamtlich arbeiten. Doch da sind sie nicht die Einzigen. Es gibt viele Vereine, die ohne öffentliches Geld ein kulturelles Angebot schaffen. Wenn die Mitglieder des Museumsvereins den geebneten Weg nun nicht beschreiten und sich gegen die angebotene Halle aussprechen, ist ihnen nicht mehr zu helfen. Dann schütteln viele Ehrenamtliche zu Recht den Kopf.