Jetzt kommt der Masterplan für den Off-Shore-Windpark.

Es ist zwar gut, dass bis Ende Mai die ersten Ergebnisse vorliegen sollen, doch die ganze Aktion kommt viel zu spät, denn die Idee, einen Off-Shore-Windpark zu errichten, ist nicht Neues. Die wichtigen Weichen hätten schon längst gestellt werden können, wenn es denn gewollt gewesen wäre.

In Cuxhaven wurde bereits kräftig investiert, EU-Gelder für den Ausbau der nötigen Infrastruktur und der Fachkräfte genutzt. Auch in den angrenzenden Landkreisen wie Stade hat der Windkraft-Boom früh eingesetzt, und immer wurde auch ein wenig zu Nordsee hingeschaut. Norddeutschland als Energiestandort, das ist ein großes Ziel, das auch erfordert, eine entsprechende Infrastruktur aufzubauen und entsprechende Trassen für Stromleitungen zu verlegen, wahrscheinlich auch im Landkreis Stade.

In den vergangenen Jahren ist diesbezüglich aber nichts untersucht und unternommen worden, obgleich abzusehen war, dass der Strom von der Nordsee auch einmal irgendwie in Richtung Hamburg, Hannover und Frankfurt gelangen muss. Zieht man für die Errichtung der Stromtrassen einen Vergleich zur Geschwindigkeit, mit der Autobahn- und Bahntrassen derzeit geplant und umgesetzt werden, so lässt sich an drei Fingern abzählen, dass der Windpark frühestens in 25 Jahren den ersten Strom in die Haushalte liefern wird.

Doch anstatt sich frühzeitig mit diesen Problemen zu beschäftigen, widmete sich die Koalition in Berlin lieber intensiv und genüsslich der Laufzeitverlängerung bei den Atomkraftwerken. Die passt kurioserweise ziemlich exakt in die nun zu erwartende Bauzeit von mindestens 25 Jahren für den Windpark. Ein Zufall?

Der Klimaschutz, er ist der Bundesregierung natürlich wichtig - aber wie heißt es so schön: Eile mit Weile.