Ein Gutachten soll die Möglichkeiten für die Zukunft des Stader Technik- und Verkehrsmuseums aufzeigen

Stade. Der Vorsitzende des Technik- und Verkehrsmuseums, Walter Müller, fordert von der Stadtverwaltung auf der Kulturausschusssitzung am Mittwoch, 17. November eine klare Aussage, wie teuer des Umzug des Museums, das nach den Plänen der Stadtverwaltung zum Ende des Jahres das Museumsgelände an der Freiburger Straße verlassen soll, werden wird.

Bürgermeister Rieckhof erklärte vorab gegenüber dem Abendblatt, dass es schwer sei, darüber Auskünfte zu geben, denn viele dafür nötige Aspekte könnten noch nicht geklärt werden, solange das die Museumsbetreiber einen Umzug kategorisch ablehnen und sich nicht kooperativ zeigen.

"Solange der Verein alles ablehnt, ist eine konkrete Ortssuche nicht möglich. Wir sind als Stadt auch nicht dazu verpflichtet, einen Ersatzstandort für das ehrenamtlich geführte Museum zu suchen", sagte Rieckhof. Zudem stehe die nötige Bewertung der Sammlungsbestände des Museums von unabhängigen Gutachtern noch aus. Die Bewertung sei aber nötig, um zu wissen, welche Bestände bei einem Umzug berücksichtigt werden müssen und in die Kosten einzuplanen seien.

Nach Aussage des Vereinsvorsitzenden Müller verfügt das Museum derzeit über mehr als 1000 Sammlerstücke, bei einem Umzug müssten zudem eine Holz- und Metallwerkstatt, die Cafeteria und das Büro mit berücksichtigt werden. Der Verein geht davon aus, dass der Umzug teurer werden könne, als der erzielte Erlös der Stadt aus dem Verkauf des Museumsgeländes.

Die Stellungnahme der Fachgruppe Technikhistorische Museen des Deutschen Museumsbundes, die - sofern möglich - gar einen Ausbau des Museums vorschlägt und eine enge Verzahnung des Museums mit Bildungsangeboten, wie etwa den Berufsbildenden Schulen oder Erwachsenenbildungseinrichtungen empfiehlt, bewertet der Verein als eine Bestätigung dafür, dass das Museum an Ort und Stelle erhalten und gestärkt werden müsse.

Rieckhof relativiert den Wert des Schreibens. Es handle sich um ein Lobby-Schreiben, dass "dennoch in wesentlichen Punkten mit unserer Meinung übereinstimmt", so Rieckhof. In dem Schreiben werde ausdrücklich erwähnt, dass eine Bewertung der Bestände von Sachverständigen erfolgen müsse. Das, so Rieckhof, erfolge nun. In dem Schreiben heißt es weiter: "Laut Ansicht der Fachgruppe muss die bedeutende und technikhistorische Sammlung im Kern erhalten werden." Dies sei, so Rieckhof, auch die Sicht der Stadtverwaltung.

"Auch wir wollen das Museum erhalten, jedoch in einer kleineren Version, in der die wichtigen Exponate aufgearbeitet und dokumentiert werden", so der Bürgermeister. Für das Museum müsse eine klare Zukunftsperspektive entwickelt werden, dafür sei das Gutachten nötig und dafür müsse sich das Museum von einigen Exponaten voraussichtlich trennen.

Die Fachgruppe des Museumsbundes schreibt zudem, dass "ein Ausbau am jetzigen Standort wünschenswert" sei. Alternativ solle ein "gleichwertiger und für Museumszwecke geeigneter Standort" gefunden werden. "Ein Ausbau ist finanziell angesichts unserer Haushaltslage nicht machbar", sagt Rieckhof. Über alles andere lasse die Verwaltung aber mit sich reden.