Der Bau ders zweiten Abschnitts der Kreisstraße 30 zur Erschließung des Gewerbegebietes südlich von Ottenbeck hat begonnen.

Stade. Am Montag rollen die Bagger an. Der zweite Teilabschnitt zum Bau der Kreisstraße 30 als Verbindung zwischen der Bundesstraße 73 und der Harsefelder Straße in Hagen-Steinbeck beginnt. Vorbereitende Arbeiten laufen bereits, von Montag an starten die Erdarbeiten. Mit dem 18 Millionen teuren Kooperationsprojekt zwischen dem Landkreis Stade und der Hansestadt soll das geplante Industrie- und Gewerbegebiet südlich von Ottenbeck erschlossen werden.

Neue Straßenanbindung wertet geplantes Gewerbegebiet auf

Stades Bürgermeister Andreas Rieckhof spricht schon von einer Premiumfläche, die dort in den nächsten Jahren entsteht. In den 90er-Jahren misslang die Ansiedlung des Automobilherstellers BMW auf dieser Fläche. Begründet wurde es seinerzeit mit der derzeit schlecht ausgebauten Verkehrsanbindung. Nicht nur deshalb ist es für den Bürgermeister ein Projekt mit hoher Priorität. Finanziert wird der Straßenbau von der Hansestadt, der Landkreis plant, vergibt die Aufträge und baut. Etwa vier Millionen Euro sollen aus europäischen Fördermitteln bezahlt werden, rund zehn Millionen werden aus sogenannten Entflechtungsmitteln des Landes Niedersachsen erwartet. Etwas mehr als vier Millionen Euro zahlt die Hansestadt Stade aus eigener Kasse.

Um die eingeplanten Fördermittel zu bekommen, muss es jetzt allerdings ganz schnell gehen. Ein Großteil der Arbeiten muss noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Ein ehrgeiziger Zeitplan, aber die Planer sind optimistisch. "Ziel ist es, das im November noch geteert wird", sagt Stades Stadtbaurat Kersten Schröder-Doms.

Der erste Teilabschnitt zwischen dem Kreisel an der B 73 bei Airbus bis zur Einmündung Julius-Leber-Weg ist bereits abgeschlossen. Das etwa 1,2 Kilometer lange Teilstück kostete rund 3,5 Millionen Euro.

Der zweite Bauabschnitt schließt direkt an und erstreckt sich über knapp vier Kilometer bis zur Landesstraße 124, der Harsefelder Straße. Dort soll bis Ende Oktober ein Kreisel entstehen. Die neue Kreisstraße 30 quert zunächst das Steinbeck-Tal. Deshalb wird dort eine 70 Meter lange Brücke gebaut. Die Kosten für die Brücke werden mit rund 1,2 Millionen Euro angesetzt. Anschließend verläuft die neue Straße mit einem Teilstück auf dem Dollerner Weg.

Firmen arbeiten mit vier Kolonnen an der Großbaustelle

Nach der europaweiten Ausschreibung im Jahr 2008 hat die Baufirmengemeinschaft Matthäi, Möbius und Bunte den Auftrag erhalten. Um den straffen Zeitplan einhalten zu können rücken die Firmen gleich mit vier Kolonnen an, das heißt, sie fangen an vier Stellen gleichzeitig an zu bauen.

Wenn alles nach Plan läuft, gehört das Projekt zu den schnellsten Straßenbaumaßnahmen der vergangenen Jahre im Landkreis Stade, wie auch Heiko Köhnlein, Leiter des Kreisumweltamts, bestätigt. Bis die ersten Autos auf der Kreisstraße 30 fahren können, dauert es allerdings trotz der schnellen Planung des Großbauprojektes noch bis etwa Ende des Jahres 2011.