Anders als gewöhnlich verabschiedete sich die Sonne dieser Tage auch im Landkreis Stade. Die Untergänge des größten Sterns im Zentrum unseres Planetensystems waren intensiver im Rot, wirkten verschwommen und wurden von so genannten Halo-Erscheinungen begleitet.

Eine davon ist dieser Lichtstrahl, der wie ein riesiger Scheinwerfer gen Himmel ragte.

Auslöser ist die Aschewolke des noch immer tätigen isländischen Vulkans Eyjafjallajökull. Aschepartikel in den Schichten der Erdatmosphäre sorgen für eine andere Lichtbrechung. "Es handelt sich dabei um eine Lichtsäule, die indirekt mit der Vulkanasche zu tun hat. Solche Lichtsäulen sind Spiegelungen in den Kristallen von Eiswolken in großer Höhe, dem sogenannten Cirrus", erklärt Claudia Hinz, Wettertechnikerin des Deutschen Wetterdienstes, die sich mit diesen Phänomenen befasst. "Häufig werden solche Halo-Erscheinungen, wie diese Lichtsäule an scheinbar wolkenlosem Himmel beobachtet." Ursache sind Aschepartikel, die in etwa acht bis zehn Kilometern Höhe Kondensationskeime bilden, an denen Restfeuchtigkeit zu Eiskristallen gefriert und sogenannte "Invisible Cirrus Clouds" (unsichtbare Wolken) bildet. Größe oder Dichte der Eiskristalle reichen oft nicht aus, um die Wolken sichtbar zu machen, aber sie werden durch Entstehung zarter "Halos" wie Lichtsäulen, Nebensonnen oder Lichtbögen nachgewiesen, so Hinz.