Superintendent Thomas Kück ist enttäuscht. Die aktuelle Diskussion zur Idee, eine Grundschule in kirchlicher Trägerschaft in Stade zu etablieren, verlaufe überaus unglücklich.

"Lassen Sie uns die Sache nicht kaputt machen, bevor überhaupt ein Konzept erarbeitet worden ist", sagt der Superintendent.

Auch Stades Bürgermeister Andreas Rieckhof hofft, dass die Diskussion weg von der emotionalen Ebene und hin zu einer sachlichen gelangt. Grüne, GEW und die Islamische Gemeinde hatten sich kritisch zu den Überlegungen geäußert, eine evangelische Grundschule in Stade zu errichten. Sie befürchteten vor allem eine Ausgrenzung von Kindern anderer Konfessionen. Doch das sei von Seiten der Kirche überhaupt nicht erwünscht. "Natürlich würde die Schule konfessionsübergreifend sein", sagt Kück. Er stellt zudem klar, dass die Kirche keine Eliteschule wolle: "Jeder muss dieselben Zugangsmöglichkeiten haben", so der Superintendent, "und am Schulgeld soll es aus unserer Sicht nicht scheitern".

Auch Rieckhof sagt, dass eine Eliteschule nicht gewünscht werde. "Es muss auch gesagt werden, dass es überhaupt keinen Beschluss für oder gegen die Schule gibt. Es ist ja noch nicht einmal ein Konzept präsentiert worden", sagt Rieckhof. "Wie kann man sich von etwas distanzieren, was man nicht kennt?", fragt er. Seiner Meinung nach wäre es sinnvoll, die Ergebnisse des Arbeitskreises abzuwarten, bevor eine Diskussion losgetreten würde. "Wenn wir wissen, worum es im Detail geht, dann können und sollten wir offen über alles reden", so Rieckhof. Genau das hat die Kirche vor. Eine öffentliche Diskussion sei, so Kück, gewünscht, und für das Jahr 2010 anvisiert.

Unbegründet sei die geäußerte Angst vor einer Rekonfessionalisierung der Schule. "Das ist nicht unser Ziel," sagt Kück. Die Schule solle - so seine Idee - ihren Schwerpunkt im mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterricht haben. Wo die Schule stehen könnte, sei übrigens nach wie vor vollkommen unklar.