Die Gründe, die gegen immer neue Wählergemeinschaften sprechen, sind nicht von der Hand zu weisen. Zum einen führen sie zu immer schwierigeren, unübersichtlicheren Verhältnissen in den Räten.

Zum anderen sehen sie sich meist nur einem einzigen Thema und einer Region verpflichtet - an die Interessen der gesamten Bevölkerung zu denken, bleibt den großen Parteien überlassen. Eine politische Landschaft, die nur von Wählergemeinschaften geprägt wäre, sollte man sich nicht wünschen. Doch schwerer wiegen die positiven Effekte, die die Neuen der Politik bringen. Sie hören denen zu, die sich übergangen fühlen, und sprechen mit Experten, die sonst vielleicht nicht zu Wort kommen. Das fördert bessere Lösungen und sorgt vor allem dafür, dass sich mehr Menschen von der Politik vertreten fühlen. Letztlich zwingt die neue Konkurrenz den Parteien eine größere Offenheit auf - und nützt damit langfristig auch ihnen.