Marius Vocke ist ein Meister in der Küche. Bei seinen Kochkursen verrät er seine besten Tips und Tricks.

Stade. Hier wird geduzt. Wer gemeinsam an der Nudelmaschine kurbelt und in der Maronenfüllung matscht oder Schokoladenkuchen rührt, der darf, nein, der muss alle Förmlichkeit über Bord werfen. Dass findet zumindest Lotti Vocke. Zusammen mit ihrem Mann Marius leitet sie den Feinkostladen "Liebelein" in der Stader Innenstadt. Seit etwa einem Jahr bieten die beiden Stader auch Kochkurse an.

"Das war eigentlich eine Kundenidee", sagt Lotti Vocke. Und der Kunde ist König. Deswegen steht Koch Marius nun auch in der Küche vor zehn Kursusteilnehmern, die dem Profi gebannt auf die Finger schauen.

Gekocht wird an diesem Tag ein Drei-Gänge-Menü unter dem Titel "Festtagsmenü". Auf der Zutatenliste steht etwa Wild, Fisch und jede Menge Rotwein. Ein guter Teil des Weines landet aber zunächst in den Gläsern der Teilnehmer. Währenddessen gibt Marius eine Einführung in die Produktkunde, beantwortet Fragen und gibt Tipps "Werden die Blässchen in der Bratpfanne kleiner, ist das Essen fast gar", verrät er. Zeitgleich verwandelt Marius einen unförmigen Nudelteigklumpen in hauchdünne Scheiben, füllt ihn mit Maronencreme und formt daraus Ravioli.

Wer jetzt aber denkt, hier wird eine interaktive Live-Kochshow veranstaltet, der irrt. Kursteilnehmer Mathias Seidel darf stellvertretend für alle feststellen, dass zum Nudelteigkneten Geduld und vor allem eine ausgeprägte Fingermuskalatur gehören. Danach müssen alle anderen ans Eingemachte. Marius: "Und jetzt darf jeder seine eigenen Ravioli zubereiten." Der Unterschied zu Marius' Exemplaren ist deutlich, aber der Koch dennoch zufrieden. Und die Maronenravioli schmecken sowieso gut. Und das ist die Hauptsache - auch bei einem Kursus. Wer viel lernt, hat auch großen Hunger. Glücklicherweise gibt es reichlich Essen.

Am Tisch wechselt andächtiges Schweigen und Kauen mit Gesprächen, die sich allesamt um das Kochen drehen. Marius kommt vor aller Fragerei selber kaum zum Essen. Topthema dieses Mal: Sinn, Unsinn und Kosten von Küchenmaschinen. Schnell ist ein Konsens da: Bei der Hauptspeise (Hirschrücken, Rehragout, Rosenkohl und Petersilienzwiebeln) bringt Monika Prath die Diskussion auf den Punkt: Die elektronischen Helfer sind super, aber nicht ganz günstig. Nicken.

Zunehmend satter und damit träger muss Marius die Teilnehmer dennoch bei der Nachspeise nicht zum Mithelfen animieren. "Bei den süßen Sachen, machen die Teilnehmer immer gerne mit", sagt Lotti. Schokolade weckt Energien. Außerdem weiß selbst der Laie was er machen muss. Kuchen rühren muss keiner lernen. Wie aber aus weißer Schokolade, Sahne, Tonkabohnen, Zucker und Honig eine Moussecreme wird, das weiß keiner - außer Marius natürlich.

"Alle Rezepte, die wir bei den Kochkursen benutzen, stammen von Marius ", sagt Lotti, "und wir haben sie mindestens einmal probegekocht." Marius habe sowieso kaum etwas anderes als Kochen im Kopf, sagt sie. 140 Kochbücher, die der 30-jährige mittlerweile verschlungen hat, sprechen da sowieso Bände.

Heute verlosen wir eine Teilnahme für einen Liebelein-Kochkursus für zwei Personen. Verraten Sie uns einfach was bei Ihnen am Heiligen Abend auf die Festtafel kommt und warum Sie sich für dieses Essen entschieden haben. Sie können Ihre Geschichte an die Adresse stade@abendblatt.de oder per Post an Hamburger Abendblatt, Redaktion Stade&Buxtehude, Bahnhofstraße 40 in 21629 Neu Wulmstorf schicken. Die Gewinner werden anschließend benachrichtigt.

www.liebelein-stade.de