Wegen Körperverletzung und Raub müssen sich zwei Buxtehuder seit gestern vor dem Buxtehuder Amtsgericht verantworten. Einem der beiden wird zusätzlich zur Last gelegt, einen gestohlenen Motorroller gekauft zu haben und ohne Führerschein, aber mit gefälschten Papieren gefahren zu sein.

Buxtehude. Der 19-jährige Meikel B. und sein 20-jähriger Komplize Sergei K. sollen am 28. Juni in der Buxtehuder Altstadt den 19 Jahre alten Andrej M. nachts nach einer Zechtour grundlos zusammengeschlagen haben, nachdem er und sein Freund Jorma S. quer durch die Altstadt gejagt wurden. Auslöser war anscheinend die Eifersucht des Zeugen Artur M., da dessen Freundin mit Jorma S. gesprochen hatte. Andrej M., der mit der ganzen Sache nach eigenem Bekunden nichts zu tun hatte, erlitt Tritte gegen Bauch und Kopf sowie eine Gehirnerschütterung. Er musste mehrere Tage stationär im Buxtehuder Elbe-Klinikum behandelt werden. Ob eine, zwei oder drei Personen auf ihn einschlugen, ist aber unklar.

Ein Großaufgebot von Zeugen wurde vor das Jugendschöffengericht zitiert. Der Fall ist problematisch, denn sowohl Täter als auch die Mehrzahl der neun Zeugen war zum Tatzeitpunkt stark alkoholisiert - einige hatten damals mehr als zwei Promille Alkohol im Blut. Folglich widersprachen sich die Aussagen der Angeklagten, des Opfers und der Zeugen teils stark. Während sich Meikel B. weitgehend kooperativ zeigte und zugab, dass er das Opfer getreten habe, nicht aber den Raub begangen habe, will Sergej K. mit der Schlägerei nichts zu tun haben.

Er, der sich auch wegen des Rollers verantworten muss, will lediglich das Telefon des Opfers genommen haben. Am 1. Dezember sollen weitere Zeugen Klarheit in das Wirrwarr bringen.