Lösung für Sicherheitsproblem vorgeschlagen - doch Realisierung wankt. Platz im Stadtzentrum ist ein Kriminalitätsschwerpunkt.

Buxtehude. Einbrüche am Kiosk und zahlreiche Fahrraddiebstähle: Am Bahnhof Buxtehude ballen sich die Strafdelikte. Deshalb hat die Buxtehuder Polizei angeregt, Videokameras am Bahnhof zu installieren. Dadurch sollen Straftäter überführt werden.

Im "runden Tisch Bahnhof Buxtehude" ist das Thema zur Sprache gekommen. Der "runde Tisch", an dem Vertreter der Deutschen Bahn und der Polizei teilnehmen, ist vor acht Monaten eingerichtet worden, um die Attraktivität des Buxtehuder Bahnhofs zu steigern.

Dass am Bahnhof immer wieder Fahrräder gestohlen werden, ist nicht neu. Buxtehude gilt als Hochburg der Fahrraddiebe. Allein im vergangenen Jahr haben die Langfinger mehr als 400 Fahrräder mitgehen lassen. Die Aufklärungsquote liegt aber bei nur zehn Prozent.

Hinzu kommt, dass Einbrecher den Kiosk an der Bahnunterführung für sich entdeckt haben. Zweimal brachen die Diebe im Sommer die Eingangstür des Geschäftes auf und leerten die Regale hinter dem Tresen. Dabei entstand ein Gesamtschaden von mehr als 1000 Euro.

"Die Kiosk-Einbrüche und insbesondere die Fahrraddiebstähle machen uns Sorgen", sagt Rainer Bohmbach, Sprecher der Polizei Stade. "Mit einer Videoüberwachung könnten wir Täter leichter überführen." Außerdem sei auch die präventive Wirkung nicht zu unterschätzen. Doch die Polizei selbst kann keine Videokameras am Bahnhof aufstellen. "Für die Überwachung im öffentlichen Raum müssen hohe Anforderungen erfüllt werden", erklärt Bohmbach. Die Schwere der Strafdelikte zählt. Das heißt: Am Bahnhof muss es zu Verbrechen oder gefährliche Körperverletzungen gekommen sein. "Das ist nicht der Fall. Daher kann die Polizei nicht für die Überwachung sorgen", so Bohmbach.

Um dennoch Straftäter entlarven zu können, liegt es in der Hand der Stadt und der Deutschen Bahn, am Bahnhof Kameras zu installieren. Sie sind Eigentümer des Geländes. Die Nordseite des Bahnhofes gehört der Deutschen Bahn. Im Süden sind die Stadtwerke Grundstückseigentümer. Die Fahrraddiebe schlagen auf beiden Seiten des Bahnhofs zu.

Doch die Deutsche Bahn und die Stadt winken ab. Die Videoüberwachung komme zurzeit nicht in Frage. "Der Bahnhof Buxtehude ist kein Kriminalitätsschwerpunkt", sagt Dirk Pohlmann, Sprecher der Deutschen Bahn AG. Zu diesem Ergebnis seien die Bundespolizei und die Deutsche Bahn gekommen. "Deshalb sind Videokameras zur Überwachung nicht dringend erforderlich." Allerdings plane die Deutsche Bahn, künftig regelmäßig Streifenbeamten am Buxtehuder Bahnhof einzusetzen. Zu diesem Ergebnis sei auch der "Runde Tisch" für den Bahnhof Buxtehude gekommen.

Auch Heinz-Uwe Pieper, Leiter des Buxtehuder Ordnungsamtes, spricht sich dagegen aus, das Bahnhofsgelände zu filmen: "Die Probleme sind nicht so gravierend, dass das unbedingt notwendig wäre." Im Übrigen sei der Einsatz von Videokameras eine zweischneidige Sache. "Einerseits vermittelt es den Bahnhofsbesuchern Sicherheit und Täter könnten möglicherweise schneller gefasst werden", sagt Pieper. Andererseits würden sich Menschen durch die Kamera beobachtet fühlen.

Nicht zuletzt müsse das Material ausgewertet werten. Und dafür sei zusätzliches Personal nötig. Deshalb sehe die Stadt zurzeit davon ab, das Problem anzugehen. "Im Moment ist die Videoüberwachung nicht vorrangig erforderlich", sagt Pieper.