Die freiwillige Streifen- und Ordnungsgruppe “Bürger im Dienst“ wird von April kommenden Jahres an auch im Stader Stadtteil Hahle eingesetzt.

Stade. Das gab Ursula Seidelmann, Fachbereichsleiterin Bürgerservice und Ordnung bei der Stadt Stade, am Dienstag im Ausschuss für Feuerwehr, Sicherheit und Ordnung des Stader Rates bekannt. Den Anlass für das Projekt boten die Ergebnisse der Studie "Sicherheit und Kriminalität in Stade" des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KfN).

In der Studie, in der zwölf Stader Viertel untersucht wurden, schnitt Hahle besonders schlecht ab und erwies sich als Problemquartier. Die gefühlte Sicherheit ist in dem Viertel stadtweit am schlechtesten: 72 Prozent der Hahler fühlen sich in ihrem Viertel unsicher.

Die Stadt sucht für die "Bürger im Dienst" in Hahle sechs bis acht Freiwillige. "Wir suchen vor allem Hahler, damit ein Wir-Gefühl geschaffen wird", so Seidelmann. Die Streifen sollen drei Mal pro Woche, vor allem an den Wochenenden, für jeweils drei Stunden durch Hahle patrouillieren. Auf ihren Streifen haben die "Bürger im Dienst" keine besonderen Rechte. Sie können lediglich mündlich auf Widrigkeiten hinweisen. Ansonsten muss die Polizei gerufen werden. Bevor es jedoch auf Streifen geht, werden die Freiwilligen auf der Polizeiakademie geschult.

In der Innenstadt gibt es bereits den Streifendienst. Derzeit sind in der City täglich elf Freiwillige unterwegs, was sich die Stadt 30 000 Euro im Jahr kosten lässt. Die "Bürger im Dienst" erhalten pro Stunde sieben Euro Aufwandsentschädigung. Weil im bestehenden Team drei Teilnehmer aufhören, bleiben die Ausgaben auch mit dem zusätzlichem Hahler Dienst konstant.

Die Politiker sind über das Projekt geteilter Meinung. Während die Gruppe aus CDU, FDP und Wählergemeinschacht die Hahler Streife unterstützt, sind sich die Sozialdemokraten nicht einig. "Ich halte nichts von dem Projekt", bekannte Egon Ohlrogge von der SPD. Dem schloss sich Henning Münnecke von den Grünen an. Allerdings hat das keine Auswirkungen, weil weder Rat noch Ausschüsse dem Projekt zustimmen müssen. Infos gibt es unter Tel. 04141/40 12 83.