“Gleis gesperrt: Chaos am Dammtor“, Abendblatt vom 28. Oktober

Am Dienstagvormittag wartete ich am Bahnhof Buxtehude auf den Metronom aus Cuxhaven, der fahrplanmäßig um 8.02 Uhr nach Hamburg weiterfahren sollte. Per Durchsage wurde eine Verspätung von zirka 25 Minuten aufgrund technischer Probleme gemeldet. Die nachfolgende S-Bahn fuhr pünktlich um 8.15 Uhr ab. Zwischen Harburg und Hamburg-Hauptbahnhof blieb der Zug eine zeitlang stehen und bald darauf erfolgte die Durchsage, dass es zu einer Verzögerung kommen würde, weil sich betriebsfremde Personen im Gleis befänden. Dann wurde die Durchsage erweitert, der Zug würde nur bis Hammerbrook fahren und von dort zurück Richtung Stade.

Diese Durchsage wurde mehrfach wiederholt, jedoch kein Hinweis darauf, wann und wie der Weitertransport der Fahrgäste Richtung Hauptbahnhof erfolgen würde. Auf dem Nachbargleis in Hammerbrook stand eine wartende und vorher eingefahrene S-Bahn aus Richtung Harburg, und die Fahrgäste aus meinem Zug bestiegen diese S-Bahn, ohne dass eine entsprechende Durchsage dieses angezeigt hätte. Es folgte wieder eine Durchsage, dass sich der gesamte Verkehrsablauf aufgrund des bereits genannten Umstandes und einer erforderlichen Stromabschaltung verzögern würde. Kein Hinweis, wie man vom Bahnhof Hammerbrook aus mit anderen Verkehrsmitteln zum Hauptbahnhof gelangen könne.

Ein Teil der Fahrgäste blieb in der S-Bahn sitzen und wartete auf weitere Informationen, der S-Bahn-Führer wurde mit Fragen überhäuft - hatte jedoch keine besseren Informationen parat, ein Großteil der Fahrgäste verließ den Bahnhof Hammerbrook zu Fuß Richtung Hauptbahnhof, Berliner Tor oder in andere Richtungen. Ich habe mit etwas Mühe - man kann ja auch Passanten oder Mitfahrer fragen - nach knapp 15 Minuten den Bahnhof Berliner Tor erreicht und bin von dort mit der U-Bahn weitergefahren. Mit gut 30 Minuten Verspätung war ich am Hauptbahnhof. Insofern hätte ich natürlich im Nachhinein lieber auf den verspäteten Metronom warten sollen - wenn es denn bei der geschätzten Verspätung geblieben ist.

Ich beanstande nicht die Umstände und habe auch Verständnis für Sicherheit und technische Probleme. Vielmehr reklamiere ich eine bessere Information und gezieltere Durchsagen. Man kann nicht mehrere hundert Fahrgäste länger als 15 Minuten unverrichteter Dinge auf sich selbst gestellt lassen. Ähnliches ist auf dieser Strecke ja nicht neu - kommt immer mal wieder vor. Viele Fahrgäste werden wichtige Anschlüsse verpasst haben.

Heinz Thomas aus Apensen

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