Die Buxtehuder Kirchen und die Stadt Buxtehude haben vereinbart, sich künftig intensiver auszutauschen. Anlass dafür war ein Disput über den Ruheplatz auf dem Waldfriedhof in Buxtehude - den so genannten Steinkreis.

Buxtehude. Die Auseinandersetzung über das Kunstwerk war vor drei Monaten entbrannt. Nun haben Kirche und Stadt sich geeinigt, sich ein bis zwei Mal im Jahr zu treffen.

Die evangelische und die katholische Kirche hatten sich daran gestoßen, dass die Stadt sie nicht informiert hatte, bevor das Kunstwerk auf dem Waldfriedhof entstand. Noch dazu hatte der evangelisch-lutherische Kirchenkreis Buxtehude christliche Symbolik vermisst und befürchtet, das neue Kunstwerk werde womöglich Rechtsextreme anziehen.

"Der Stadt Buxtehude ist bewusst, dass ein Großteil der Einwohner dem Christentum angehört und christliche Symbolik Teil unserer Kultur ist", betonte Bürgermeister Jürgen Badur. Die Befürchtung, dass sich der Platz zu einer Naziversammlungsstelle entwickle, habe sich aber nicht bestätigt, sagte Badur. "Gott sei Dank nicht", sagte Dechant Johannes Pawellek von der katholischen Kirchengemeinde St. Maria in Buxtehude. "Wären wir vorher in die Überlegungen der Stadt eingebunden gewesen, hätten wir zuvor darauf hinweisen können, welchen Einruck der Steinkreis erweckt."

Das Friedhofsamt wollte eine Ruhezone für Trauernde schaffen und beauftragte den Buxtehuder Künstler Frank Rosenzweig, einen Platz zum Verweilen außerhalb der Grabstätte zu schaffen. Rosenzweig modellierte einen kreisrunden Gang aus Steinen. In der Mitte plätschert ein Steinbrunnen, flankiert wird das Rondell von 19 kleinen und zwei großen Stelen. Kritiker aus Kirchenkreisen erinnerte der Bau an germanische "Thingstätten", deren Erbe in der Nazizeit kultiviert wurde.

Der Steinkreis ist nun entstanden", sagt Pawellek. "Dagegen konnten wir nichts tun." Es sei eine besondere Herausforderung, für die Anhänger verschiedener Religionen Orte für die Trauerarbeit zu schaffen.