Dass die Stadtverwaltung den Autofahrern - im bildlichen Sinne - die Vorfahrt gibt, meint auch Anna-Luise Wiedemann. Dabei hat die Buxtehuderin vor allem den Öffentlichen Personennahverkehr im Blick. "Buxtehude ist die ÖPNV-feindlichste Stadt, die es gibt", sagt die 69-Jährige. Das war der Grund dafür, dass die ehemalige Vorsitzende des Fahrgastbeirates im Frühjahr 2009 das Handtuch warf. Der gesamte Vorstand vom Fahrgastbeirat trat geschlossen zurück. Aufgabe des Fahrgastbeirates war es, den jeweiligen Verkehrsgesellschaften über Engpässe im ÖPNV zu berichten. "Wir hatten das Ohr an der Basis, waren Vermittler zwischen Anbieter und Verbraucher", erklärt Wiedemann. Doch bei der Stadtverwaltung fand der Fahrgastbeirat kein Gehör. "Wir sind immer wieder gegen Wände gelaufen und hatten nicht das Gefühl, dass die Stadtverwaltung gewillt war, etwas für den ÖPNV zu tun." Zu wenige Busse verkehrten in der Stadt, sagt Wiedemann. Selbst an besonderen Veranstaltungen wie etwa autofreien Sonntagen sorge die Stadt nicht dafür, dass mehr Busse eingesetzt würden.