Senf aus Groningen, Marzipan aus Lübeck, Sekt aus Wismar und Kaffe aus Bremen. Diese vier Produkte haben etwas gemeinsam: Sie kommen aus Hansestädten und werden zukünftig auch in Stade verkauft. Und zwar vom neu gegründeten Verein “Hansecontor Stade“.

Stade. Acht Stader aus Politik und Tourismus haben sich zusammengetan, um den hansischen Gedanken zu verbreiten, so der Vereinsvorsitzende Frank Tinnemeyer: "Wir wollen den neuen Titel mit mehr Leben füllen." Erster Schritt: ein Hansestammtisch.

Erstmals werden beim Hansefest am kommenden Wochenende die Produkte, die typisch für ihre Hansestädte sind, an einem eigenen Stand verkauft. Etwa 50 Produkte haben die Vereinsmitglieder bereits recherchiert. Eine Auswahl wird angeboten. Die ersten Waren sind bereits da und stapeln sich in Kartons in den Garagen der Vereinsmitglieder.

Aber nicht nur fremde Spezialitäten werden ins Sortiment aufgenommen, sondern auch hanseatische Produkte aus Stade. "Es gibt beispielsweise Salz und den Schnaps Stader Schluck", sagt Angelika Kaufmann. Außerdem bietet das Hansecontor Informationsmaterial zum ehemaligen Handelsbund an.

"Wir wollen vor allem Kindern und Jugendlichen die Hanse näher bringen", sagt Karin Münz. Sie wird mit Kindern beim Hansefest Papierschiffe und Hanselaternen aus Papiertüten basteln. Die Motive sind Programm: Die Hansekogge und das Stader Segel.

Porstkarten, Bücher und Poster sollen über die damalige und heutige Bedeutung der Hanse informieren. "Bei uns gibt es nicht das übliche touristische Angebot, sondern ausgewählte Waren", sagt Manfred Schulz.

Der Verein will langfristig die Produkte in einem kleinen Geschäft in der Stader Innenstadt anbieten. "Das ist aber in weiter Ferne", so Tinnemeyer. Zunächst stehe nach dem Hansefest der Weihnachtsmarkt auf dem Programm. Eine große Herausforderung, weil die Mitglieder sich ehrenamtlich engagieren würden. Mehrere Wochen wird sich der Verein während der Adventszeit mit einem Stand präsentieren.

Das Startkapital für das Hansecontor kommt von den Mitgliedern. "Wir haben unser eigenes Geld in die Hand genommen und alle ein Darlehn gegeben, was später zurückgezahlt wird", sagt Uwe Merckens. Dauerhaft solle sich der Verein durch den Verkauf finanzieren.