Der vom dänischen König Christian IV. gegründete Ort ist ein ideales Ziel für einen Kurztrip.

Wischhafen/Glückstadt. Mal eben über die Elbe fahren und in eine andere Welt eintauchen - das bietet sich vor allem im Hochsommer an. Wer vom Landkreis Stade aus nach Glückstadt reist, ist dank der Elbfähre von Wischhafen aus in 25 Minuten am Ziel. Abkühlung auf der Elbe inklusive. Die Stadt hat sehenswerte Architektur und gemütliche Ecken zum Ausruhen und Verweilen zu bieten.

"Dat schall glücken und dat mutt glücken, drum schall se ok Glückstadt heeten." Mit diesen Worten soll der dänische König Christian IV. die Gründung Glückstadts besiegelt haben. 1617 war das, und die neue Stadt entstand aus dem Nichts. Da Schleswig-Holstein zu jener Zeit von Dänemark aus regiert wurde, sollte ein Handelsplatz mit Elbhafen entstehen. Das ehrgeizige Ziel der Dänen war es, dem großen Hamburg den Rang als Metropole an der Elbe streitig zu machen. Das misslang, wie wir heute wissen, doch Glückstadt ist allemal eine kleine Reise wert.

Diese beginnt idealer Weise in Wischhafen, wo die Fähren mehrmals pro Stunde in Richtung Schleswig-Holstein ablegen. Das eigene Auto kann, muss aber nicht mitgenommen werden. Unser Tipp: Stellen Sie das Auto in Wischhafen ab - die Parkplätze sind direkt am Anleger - und gehen Sie zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf die Fähre. Im Zweifelsfall erspart das auch die Wartezeit, mit der Autofahrer vor allem im Sommer an der Fähre rechnen müssen.

Nach einer knappen halben Stunde ist das nördliche Elbufer erreicht. Der Weg nach Glückstadt führt immer am Deich entlang - nach einem Fußweg von einer weiteren halben Stunde ist man in der Ortsmitte. Da die mittlerweile 12 000 Einwohner große Stadt einst am Zeichentisch entworfen und auf der vielzitierten grünen Wiese gebaut wurde, führen nicht weniger als sieben Straßen sternförmig direkt auf den zentral gelegenen Marktplatz zu. Hier steht das Rathaus mit dem wegen seiner Matjesgerichte weithin bekannten Ratskeller, hier laden gemütliche Cafés und Restaurants zur Einkehr und Stärkung ein.

Ebenfalls am Marktplatz gelegen ist die 1618 bis 1623 erbaute Stadtkirche, von deren Turmspitze die heidnische Glücksgöttin Fortuna grüßt. Vor der Kirche erinnert eine Bronzebüste an den Stadtgründer, den Dänenkönig Christian IV. (1577 bis 1648). In Glückstadt weiterhin sehenswert sind das Detlefsen-Museum mit einer Ausstellung zur Stadtgeschichte, das Fleth, das einst als Binnenhafen diente, und die gut erhaltene historische Häuserzeile am Hafen.

Glückstadts Geschichte war nicht immer friedlich. Davon zeugt eine Kanonenkugel, die in die Fassade der 1631 eröffneten Mühlen-Bäckerei eingemauert wurde. Vor allem in der Auseinandersetzung mit Hamburg ging es gelegentlich hoch her: Als Erinnerung an eine Seeschlacht auf der Elbe wird an der Kirche stolz der erbeutete Anker des Admiralitätsschiffes der Hamburger Flotte präsentiert.

Übrigens: Wenn der ursprüngliche Plan, Hamburg Konkurrenz zu machen, auch nicht gelang, so fand König Christian in Glückstadt jedenfalls sein privates Glück: Mit seiner Geliebten Wiebeke Kruse soll der Monarch hier manch entspannte Stunde verbracht haben.

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