Der Verein “Liberales Kulturforum Niederelbe“ unterstützt Stolpersteine in Stade, die an NS-Opfer erinnern.

Stade. "Die Opfer bekommen ein Gesicht und einen Namen, und werden dadurch für die junge Generation fassbar", sagt der Vorsitzende des Liberalen Kulturforums Thomas Schalski-Seehann. So werde die Diktatur nicht abstrakt sondern unmittelbar wahrgenommen.

Schalski-Seehann kritisiert die Debatte über die Aktion, die in den vergangenen Wochen geführt wurde. Statt einer ritualisierten rechts-links Debatte, hätte eine offene Diskussion über die Stolpersteine geführt werden müssen.

Stade hänge mehrere Jahre hinter der Hansestadt Hamburg zurück. In Hamburg würden gerade im jüdischen Grindelviertel die Stolpersteine mit einer Vielzahl von Veranstaltungen in das kulturelle Leben des Uni-Campus eingebunden, so der Vereinsvorsitzende. Es gibt etwa alternative Stadtrundfahrten zu den Stätten der Verbrechen, die die Stolpersteine mit einbeziehen. "So etwas brauchen wir auch in Stade", sagt Schalski-Seehann. Es fehle ein kulturpolitisches Gesamtkonzept, vor allem im Tourismus und bei der Städtepartnerschaft mit Israel. Das Liberale Kulturforum wird daher von kommenden Herbst an historische Stadtführungen zu den Orten der nationalsozialistischen Verbrechen in Stade anbieten. Auf dem Rundgang sollen die Stelen am Sande und gegenüber der Wilhadi-Kirche sowie die Stolpersteine miteinbezogen werden. Das Projekt soll "Passion der Freiheit" heißen und sich an Touristen und Stader richten. Außerdem seien Diskussionsveranstaltungen über den Umgang mit den deutschen Diktaturen geplant, so der Verein.