Ganz Düdenbüttel war gestern auf den Beinen. Nahezu jeder, der laufen konnte, zog an die Straßen der Gemeinde, ergatterte einen guten Platz in der ersten Reihe, um auch ja nichts vom Festumzug zum 950-jährigen Bestehen Düdenbüttels zu verpassen.

Düdenbüttel. Der Umzug mit rund 30 Gruppen nahm fast schon karnevalistische Züge an. Von den Wagen hagelte es Bonbons, und so mancher Wagen ließ es auch nicht am politischen Statement fehlen. "Hier ist er der freie Stuhl in der Kirche für Euch", hatte Himmelpfortens Pastor Udo Garve auf ein Schild gepinselt und einen überdimensionalen leeren Stuhl hinter sich platziert. Auch der Festausschuss sparte nicht mit Selbstironie. "De Mokers & De Snackers" prangte auf einem Schild, das über den Köpfen von Düdenbüttels Bürgermeister Heinz Mügge und Landrat Michael Roesberg baumelte.

Düdenbüttels Oberhaupt ließ in seinem Festresümee ein Feuerwerk des Lobes los. "Phantastisch, großartig: So viele Leute haben sich beteiligt." Mehr als 2000 Besucher hätten an den vier Tagen mitgefeiert. Die Düdenbütteler Bürger schwammen mit auf der Welle der Begeisterung. "Es ist einfach super", sagte Silke Borchardt Sparkassenkauffrau aus Düdenbüttel. "Das Wetter, die Stimmung - alles ist toll."

So manchem war die Musik aber zuviel für die Ohren: Die Stute Enetrix sollte eigentlich zusammen mit einem weiteren Pferd namens Asterix den Festumzug anführen. Damit wollte Düdenbüttel auf eine Sage anspielen, die sich um den Ort rankt. Danach soll ein Schimmelreiter aus Stade bei einem Großbrand in Düdenbüttel 1754 dafür gesorgt haben, dass fünf Häuser vom Feuer verschont blieben. "Bis hierhin und nicht weiter", soll der Reiter gerufen haben - mit Erfolg.

Gestern war es der Schimmel selbst, der nicht weiter wollte. Pferd Enetrix sprang zur Seite, sobald die Musik des Spielmannszuges aus Heinbockel eingesetzt hatte. Reiterin Barbara Kinzinger aus Mittelsdorf musste nach 100 Metern aufgeben - Asterix schritt alleine weiter an der Spitze des Zuges.