Der Bürgermeister steht wegen seines Umgangs mit einem rechtsextremen Politiker in der Kritik.

Buxtehude. Die Buxtehuder sind uneins über das Verhalten ihres Bürgermeisters Jürgen Badur im Umgang mit dem NPD-Kreistagsabgeordneten Adolf Dammann. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die das Abendblatt am Freitag in der Buxtehuder Innenstadt gemacht hat.

Wie berichtet, hatte Badur vor mehreren Monaten den NPD-Mann zusammen mit anderen Buxtehuder Kreistagsabgeordneten zu einem informellen Gespräch ins Rathaus eingeladen. Auch im Nachhinein steht Badur zu seiner Entscheidung.

"Grundsätzlich ist es richtig, sich als Politiker mit der NPD auseinandersetzen", findet Torsten Bammann (39), freier Grafiker aus Horneburg. Doch da es eine "zwanglose Runde" gewesen sei, verurteilt der 39-Jährige das Verhalten des Bürgermeisters letztlich doch: "Damit verleiht man der Partei nur parlamentarische Akzeptanz. Der Bürgermeister hätte Dammann ausladen müssen." Eine ähnlich klare Auffassung vertritt auch Erika Mattschull (69) aus Buxtehude. "Unmöglich", sagt sie. "Es ist eindeutig ein Fehler, dass er ihn nicht mehr ausgeladen hat." Zumal Dammann in Buxtehude bekannt sei, wie Werner Kettler (68) aus Buxtehude betont. "Für die NPD sollte man sich nun wirklich nicht stark machen", sagt der Pensionär. Zugleich sei es aber schwierig, den NPD-Kreistagsabgeordneten komplett zu ignorieren. "Es wäre besser, wenn die NPD verboten werden würde."

Viele Bürger sagen, die rechtsextreme Partei solle verboten werden. "Die Partei sollte es gar nicht erst geben", sagt Katja Köppe (36). "Sie sollte weder wählbar noch einladbar sein."

Doch einige der Befragten schlagen sich auch auf die Seite des Bürgermeisters. "Dammann hat ein politisches Amt. Dann hat er auch ein Recht, eingeladen zu werden", meint Gisela Zagel (51) aus Buxtehude. Auch Erwin Scheffner (65) versteht die Aufregung nicht. "Die NPD ist doch eine zugelassene Partei. Dann ist es legitim, Dammann einzuladen." Auch für Erika Werda (60) aus Buxtehude steht der Dialog im Vordergrund. "Wenn man nicht im Gespräch bleibt, dann können sich solche extremistische Parteien nur im Untergrund entwickeln."

Beim Online-Voting auf abendblatt.de stärkte die Mehrheit der Leser Jürgen Badur ebenfalls den Rücken. Das Abendblatt hatte im Internet gefragt: "Was halten Sie davon, dass Buxtehudes Bürgermeister Jürgen Badur den NPD-Abgeordneten Adolf Dammann zum Hintergrundgespräch ins Rathaus eingeladen hat?" Bis Freitagnachmittag wurden 497 Stimmen abgegeben. 67 Prozent kreuzten folgende Antwort an: "Das ist völlig in Ordnung. Dammann ist demokratisch gewählter Abgeordneter im Stader Kreistag. Warum also sollte man ihn nicht einladen?" 33 Prozent waren der Meinung: "Das war ein großer Fehler. Wer einen NPD-Abgeordneten ohne Not ins Rathaus einlädt, macht den Rechtsextremismus damit salonfähig." Die Befragung ist nicht repräsentativ.