Unter dem Motto “Raubmord und andere Verbrechen“ stellen die jungen Leute ihre Talente unter Beweis.

Buxtehude

Eine Woche lang dreht sich in der Buxtehuder Halepaghen-Schule alles um die Bretter, die die Welt bedeuten. Und auf denen geht es blutrünstig zu. Von heute bis Donnerstag, 18. Juni, führen die Schüler sieben Theaterstücke - von Drama, Kurzgeschichten bis Komödie - unter dem Motto "Raubmord und andere Verbrechen" vor. Mit dabei sind Stücke berühmter Autoren, etwa von Frank Wedekind, Ödön von Horváth und Friedrich Schiller, sowie das selbst geschriebene "Aufgenommen" der Siebtklässler und die Reihe "Kurze Stücke", verfasst vom elften Jahrgang.

Ein Schuljahr lang haben die Gymnasiasten für den großen Auftritt geübt, Bühnenbilder gebastelt und Kostüme ausgesucht. In Theater-AGs oder im Wahlpflichtkursus "Darstellendes Spiel" der Jahrgänge wurde jede Woche geprobt. "In der letzten Zeit haben wir noch einige Zusatzproben eingeschoben", sagt Ingrid Buttler, Lehrerin und Leiterin des Kursus "Darstellendes Spiel" des neunten Jahrganges.

Und so wuseln die 18 Mädchen und fünf Jungen des Kurses geschäftig durch die Aula, während die Mitschüler um 13.30 Uhr aus dem Schulgebäude in den Feierabend flüchten. Es ist die letzte Probe vor der Generalprobe. Die Gymnasiasten rollen Kleiderständer in den Bühnenraum, andere schleppen Requisiten - Tisch, Stühle und einen Paravent - auf die Bühne. Die Schüler des Wahlpflichtkurses "Musik" kramen Noten aus ihren Rucksäcken. Sie begleiten die Darsteller des Theaterstückes "Frühlings Erwachen" von Frank Wedekind mit Popliedern, Chansons und Klassik. Die musikalische Unterstützung bei der Probe ist aber noch recht verhalten. "Lauter und nicht so schnell", ruft Butler Sie gestikuliert in Richtung der Schauspieler: "Ihr müsst die Szene besser einleiten, das kommt alles zu unvermittelt." Buttler sitzt auf dem Regiestuhl, souffliert und gibt Anweisungen an die Technik. "Bei der Aufführung übernehmen das die Schüler", sagt sie. Ihr Fazit nach vier Stunden Probe: Der Umbau dauert zu lange und der Text sitzt noch nicht bei jedem. Aber die Hauptdarsteller hätten auch eine Menge Text zu lernen. Und dieser sei bei dem 1891 erschienen Drama alles andere als leicht, gibt die Lehrerin zu.

Das gesellschaftskritische Stück über mehrere Jugendliche in den Wirren der Pubertät haben sich die Neuntklässler selber ausgesucht. "Wir haben das Stück im Deutschunterricht gelesen", sagt Sophie Gierga (15), "da wollten wir es auch gerne auf die Bühne bringen." Der Handlung habe gut gepasst, sagt Buttler. Immerhin geht es bei dem Drama um Jugendliche in der Pubertät, um Sexualität und Schulstress sowie unfähige Eltern. Und auch wir Lehrer werden durch den Kakao gezogen", sagt Buttler. Zu sehen ist "Frühlings Erwachen" morgen von 19 Uhr an.

Bereits heute startet die Theaterprojektwoche "Raubmord und andere Verbrechen" um 18 Uhr in der Halepaghen-Schule (Konopkastraße 5) mit dem Stück der Fünft- und Sechstklässler "(K)ein Fall für Sherlock Holmes." Um 20 Uhr zeigt der siebte Jahrgang "Aufgenommen". Horváths "Geschichten aus dem Wienerwald" bringt der zwölfte Jahrgang am Mittwoch, 17. Juni, von 18 Uhr auf die Bühne. Um 20 Uhr stehen die Oberstufenschüler mit Akt vier und fünf aus Schillers "Die Räuber" auf der Halepaghen-Bühne, die Akte eins bis drei werden als Film, gedreht von den Zwölftklässlern, gezeigt. Am Donnerstag, 18. Juni, zeigt der elfte Jahrgang in "Kurze Stücke" selbst geschriebene, kurze Kriminalstücke. Mit "Komödie im Dunkeln" von 19 Uhr an der Achtklässler endet die Theaterprojektwoche. Der Eintritt zu den Vorstellungen ist stets frei, über Spenden freuen sich die Theaterklassen.