Etwa zwölf Stunden wurde vor insgesamt 100 Zuhörern bei den beiden Erörterungsterminen am Dienstag und Mittwoch zum geplanten Schweinemaststall in Düdenbüttel im Stader Kreishaus diskutiert. Das Ergebnis ist noch offen.

Stade/Düdenbüttel -

Landwirt Jürgen Wilkens will in der 1000-Seelen-Gemeinde eine Anlage für 6250 Schweine bauen, was die Düdenbüttler auf die Barrikaden bringt. Sie reichten gemeinsam mit Vereinen und Verbänden wie dem Nabu und dem BUND rund 300 Einwendungen beim Landkreis als Genehmigungsbehörde ein. Diese Vetos wurden beim Erörterungstermin vorgestellt.

Eine Entscheidung werde erst in einigen Wochen fallen, so Kreisbaurat Friedrich Tönjes. Zunächst müsse das Protokoll gesichtet werden, das in der kommenden Woche erwartet wird. Doch bereits jetzt stehe fest, dass Nachbesserungen nötig seien, so der Kreisbaurat: "Dem Antragsteller ist deutlich geworden, dass wesentliche Einwendungen noch offen und neue Punkte zu klären sind."

Bei der Erschließung des Hofes und der Abluft des Stalles gäbe es Handlungsbedarf. Das Angebot zur Straßenverbreiterung, das die Gemeinde Düdenbüttel von Wilkens verlangt, fehle. "Wir hätten uns gewünscht, dass das Angebot zum Erörterungstermin vorliegt", sagt Tönjes.

Der weitere Zeitplan hängt davon ab, wie zügig der Antragsteller den Forderungen nachkommt. Außerdem ist ein Umweltbericht mit der Prüfung zur Umweltverträglichkeit notwendig, der rund einen Monat in Anspruch nehme.

Die "Nachbarschaftsinitiative Düdenbüttel/Heinbockel Anti Schweinemaststall" ist beim Protest federführend. Sie wird vom Berliner Rechtsanwalt Ulrich Werner vertreten, der sich im Kreishaus heftige Debatten mit Helmar Hentschke, Anwalt von Landwirt Wilkens, lieferte. Werner bemängelte unter anderem die Lärmbelästigung, den Brandschutz, den Werteverlust der Immobilien sowie die Ammoniakbelastung. Intensiv wurden der Tierschutz und die Haltungsbedingungen der 6250 Schweine diskutiert. (nd)