Gestern Mittag vor dem Stader Rathaus: In strömendem Regen forderten etwa 70 Erzieher von kommunalen Betreuungseinrichtungen sowie Eltern und Kinder, Bürgermeister Andreas Rieckhof möge ihren Forderungen Gehör schenken.

Stade - Doch der kam nicht. Stattdessen stürmten sie nach der 30-minütigen Kundgebung das Rathaus und übergaben dort dem Stadtoberhaupt ein Papier mit ihren Forderungen.

Die Erzieher treten für einen gesetzlich geregelten Gesundheitsschutz und eine Lohnerhöhung ein. Daher gingen sie erneut in den Streik, zu dem die Gewerkschaft Ver.di aufgerufen hatte. Bereits am 19. Mai hatten die Erzieher ihre Arbeit niedergelegt (das Abendblatt berichtete).

Zunächst marschierte die Protestgruppe vom Stadtteilhaus im Altländer Viertel in Stade in die Innenstadt. Erzieher aus allen städtischen Kindertagesstätten in Stade sowie aus Buxtehude, Bremervörde und Oldendorf waren gekommen. Und auch die SPD-Landtagsabgeordnete Petra Tiemann war dabei. Sie forderte eine bessere Bezahlung für die Erzieher, die hoch qualifiziert seien, was mit lautem Getriller, Getrommel und Gerassel der Demonstranten honoriert wurde. "Wir geben unsere Kinder, das kostbarste Gut, in die Hände der Erzieher. Das muss angemessen entlohnt werden", sagte die Sozialdemokratin.

Erika Czerny-Gewalt, Gewerkschaftssekretärin von Ver.di, kündigte weitere Protestaktionen an, sollten die Arbeitgeber nicht auf die Forderungen eingehen: "Dann ist auch nicht ausgeschlossen, dass Kitas geschlossen werden." Bisher wurden Kinder von einer Notbesetzung betreut. Am kommenden Montag ist die nächste Verhandlungsrunde angesetzt. (nd)