Die Hansestadt Stade gibt jedes Jahr knapp 7,3 Millionen Euro für die Kinderbetreuung aus.

Stade. Das gab Fachbereichsleiter Heinz Hauschild im Ausschuss für Kinder, Jugendhilfe und Soziales bekannt. Etwa zehn Prozent des Ergebnishaushaltes der Stadt fließt somit in die Kinderbetreuung.

Derzeit werden 1650 Kinder unter sechs Jahren in 23 Einrichtungen und von 57 offiziellen Tagespflegeeltern betreut. Das reicht allerdings noch nicht, um die gesetzlichen Vorgaben zu erreichen. Bis 2013 muss das Angebot für unter Dreijährige auf 35 Prozent ausgeweitet werden.

Verwaltung und Rat wollen bis Ende 2010 das Angebot auf 220 Kinderbetreuungsplätze ausbauen, etwa mit der Einrichtung einer Kita im Alten Schlachthof. Dann könnten 27 Prozent der unter Dreijährigen versorgt werden. "Wir nähern uns langsam der Vorgabe an. Bei der angespannten Finanzlage ist dies aber eine Herausforderung", sagt Stades Bürgermeister Andreas Rieckhof. Er forderte die Ausschussmitglieder auf, Einsparpotenziale aufzuzeigen.

Die Ratsmitglieder Serkan Tören (FDP) und Monika Ziebarth (SPD) fragten während der Ausschusssitzung, ob das Betreuungsangebot denn künftig auch zeitlich flexibel auf den Bedarf der Eltern eingehen könne. Dirk Kraska, Stades Erster Stadtrat, wies die Kritik zurück: "Die Betreuung in Stade ist flexibel." Er forderte Eltern auf, ihre Verantwortung nicht an die Stadt abzugeben.

Dem stimmte Sabine Gießler von der SPD zu: "Die städtischen Bemühungen zur Verbesserung der Kinderbetreuung sind gut, aber die Eltern müssen ebenso in die Verantwortung genommen werden." (nd)