Die Konzepte für das zum Verkauf stehende Gebäude reichen von einer Freitreppe bis zur Glasbrücke.

Buxtehude

Um das Image des Buxtehuder Bahnhofes ist es schlecht bestellt. Selten ist das so klar geworden wie am Donnerstag in der Aula der Hochschule 21. Dort haben angehende Bauingenieure ihre Ideen vorgebracht, wie der Buxtehuder Bahnhof umgestaltet werden könnte, damit er wieder attraktiv wird. Der CDU-Stadtverband hatte den Anstoß dafür gegeben.

Die Studenten, die Veranstalter des Abends, die Zuhörer - alle waren sich einig: So wie der Buxtehuder Bahnhof jetzt aussieht, ist er zum Weglaufen. Die Studenten verbreiteten aber mit ihren Konzepten zur Bahnhofsumgestaltung gute Laune.

Die einen hatten die Idee, ein Programmkino im Bahnhof unterzubringen. Andere schlugen vor, ein Burger-King-Restaurant zu integrieren und die nächsten setzten auf Jugend- und Bandübungsräume im Bahnhofsgebäude. Alle Studenten zeigten, wie das größte Manko - die fehlenden Toiletten im Bahnhof - beseitigten werden kann. Ob die Toiletten nun im Keller oder im Erdgeschoss untergebracht werden, sei dahingestellt. Zweites Problem des Bahnhofes: Es ist für die Reisenden kaum erkennbar, wo sich der Bahnhofseingang befindet. Die Hochschüler hatten pfiffige Einfälle, um das zu ändern.

Da waren pompöse Freitreppen zu sehen, ausgefallene Torbögen, einfache Schriftzüge und - natürlich - Hase-und-Igel-Figuren, um auf das berühmte Buxtehuder Märchen anzuspielen. Auch für den Service der Bahnreisenden ließen sich die Studenten einiges einfallen. Café, Bistro, Bäckerei, Restaurant - es war alles dabei. Auch an Warteräume, Schließfächer, die nicht wie jetzt auf dem Bahngleis aufgestellt sind, haben die jungen Erwachsenen gedacht.

Für den meisten Gesprächsstoff sorgten die Entwürfe von Ilka Kloft und Jördis Plaga sowie Georg Siemens und Christoph Spahn. Mit einer groß angelegten Freitreppe und einer Glasbrücke über die Gleise hinweg beeindruckten Siemens und Spahn die Zuhörer. Ihre Studienkollegen Kloft und Plaga sollten sich jetzt wohl mit dem Patentrecht beschäftigen. Dazu riet ihnen einer aus dem Publikum, als Kloft dem Publikum ihre Idee der Überdachung präsentierte - eine künstlerisch anmutende Form. Wenn man will auch in unterschiedliche Farben. "Damit hebt sich Buxtehude von anderen Bahnhöfen ab", sagte Kloft. Auch Siemens erklärte seine auffällige Konstruktion einfach damit, dass der Bahnhof nun einmal "eine Schlüsselrolle in der Präsentation der Stadt" einnehme. Allerdings musste auch er einräumen, dass seine Lösung kostenintensiv wäre.

Ob sparsam oder exklusiv: Die meisten waren sich einig, dass die Fassade ein Hingucker sei und auf jeden Fall durch lichtdurchlässige Überdachung stärker betont werden müsse. Professor Jasper Herrmann war zufrieden mit der Arbeit seiner Schützlinge.

Auch die Deutsche Bahn AG, die mit in die Projekte einbezogen wurde, habe die Entwürfe als "durchaus interessant" bewertet, wie Sprecher Dirk Pohlmann mitteilte. Allerdings muss er Hoffnungen, dass jetzt die DB so angetan sei von den Konzepten, dass sie nicht mehr den Buxtehuder Bahnhof verkaufen wolle, zerstreuen. "Der Bahnhof steht weiterhin zum Verkauf."

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