Vorstandsmitglied Joachim Griefahn: “Erst bei der Lektüre lassen sich viele wichtige Dinge verstehen.“

Fredenbeck

Das Abendblatt macht Schule - jetzt auch in der Fredenbecker Geestlandschule. Die Nordmetall-Stiftung spendiert der Haupt- und Realschule ein Jahr lang zwei Abendblatt-Abonnements. Damit startete gestern mit einer feierlichen Übergabe die Abendblatt-Initiative erstmals im Landkreis Stade. Kinder und Jugendliche sollen mit Hilfe der Zeitungen verstärkt zum Lesen gebracht werden.

"Das machen wir nicht ganz uneigennützig", sagte Joachim Griefahn von der Nordmetall-Stiftung. Lesen sei eine Kernkompetenz für das Berufsleben, die viele Bewerber für Ausbildungsplätze nicht hätten. "Ohne Lesen kann auch nicht gerechnet werden. Doch wir brauchen qualifizierte Bewerber", so Griefahn.

Er hofft, dass die etwa 700 Kinder und Jugendlichen der Geestlandschule mit Hilfe der Zeitungs-Abos ihre Leidenschaft für gedruckte Lektüre entdecken. Die elektronischen Medien seien zwar auf dem Vormarsch, allerdings hätten sie einige Nachteile. So könne eine Zeitung überall und im eigenen Tempo gelesen werden: "Man kann mal zurückblättern oder einen Satz ein zweites Mal lesen, wenn man ihn nicht auf Anhieb verstanden hat." Erst bei der Lektüre ließen sich viele wichtige Dinge verstehen, so Vorstandmitglied Griefahn.

Peter Haas, Pressesprecher der Nordmetall-Stiftung, unterstreicht den guten Service, den das Abendblatt bietet - auch als Orientierungshilfe für die Jobwahl: "Auf den Wirtschaftsseiten und Berufsbeilagen können Schulabgänger sehen, welche Jobs gefragt sind, wo Kräfte gesucht werden." So seien in der Metall- und Elektroindustrie gerade auch Frauen gefragt.

Swantje Meinke interessiert sich eher für einen klassischen Frauenberuf. Die 16-jährige Schülervertreterin möchte Erzieherin werden. Trotzdem freut sie sich über das Zeitungs-Abo und sagt, sie werde auch den Wirtschaftsteil lesen: "Ich lese gerne und regelmäßig Zeitung." Manuel Peters bevorzugt hingegen den Sportteil und das Internet. "Ich lese wenig Zeitung, aber das kann sich ja ändern", sagt der 14-Jährige Realschüler.

Das soll es künftig auch, versichert Schulleiter Wolfgang Struck. Ein Abendblatt wird in der Schulbibliothek ausliegen, in der die Jugendlichen in den Pausen nach eigenen Vorlieben und Interessen lesen können.

Das zweite Exemplar wird in den Klassen gezielt von den etwa 50 Lehrern eingesetzt. "Wir wollen konkret mit der Zeitung arbeiten, zum Beispiel im Politikunterricht", sagt Struck. Das Abendblatt biete umfangreiche Informationen und Hintergründe zu aktuellen Themen. Aus der Region werde ebenso berichtet, was bei elektronischen Medien zu kurz kommt. "Wir werden den Schülern das kritische Zeitungslesen beibringen", so der Schulleiter und freut sich über das Sponsoring der Stiftung.

Nordmetall ist ein Arbeitgeberverband für die Metall- und Elektroindustrie in Norddeutschland und vertritt 270 Mitgliedsfirmen mit 110 000 Beschäftigten. Die Stiftung engagiert sich seit fünf Jahren mit Projekten in Bildung, Forschung und Wissenschaft. Ihr Ziel ist es, Kinder und Jugendliche bereits vom Kindergartenalter an für Technik zu begeistern sowie Erwachsene weiterzubilden. "Damit leisten wir unseren gesellschaftlichen Beitrag", so Griefahn.