Die Anwohner des Melkerstiegs sind nach der Bauausschusssitzung im Buxtehuder Rathaus am Dienstagabend enttäuscht nach Hause gegangen: Trotz ihres Protests haben die Fraktionen mehrheitlich entschieden, dem Vorschlag der Stadtverwaltung zum Straßenausbau zuzustimmen.

- Es bleibt also dabei: Der Melkerstieg wird saniert und die Anwohner müssen für 75 Prozent der etwa 800 000 Euro teuren Bauarbeiten aufkommen.

Das heißt, sie müssen zwischen acht und neun Euro pro Quadratmeter ihres Grundstücks für den Ausbau der 700 Meter langen Straße zahlen. Allerdings äußerten die Politiker massive Kritik am Zeitplan der Stadtverwaltung. Denn erst jetzt stellte Jörg Rönner, Leiter der Fachgruppe Straßen bei der Stadtverwaltung Buxtehude, fest, dass die Straße nicht wie geplant bereits in diesem Jahr saniert werden kann, sondern erst 2010. Zunächst müsse die Schotterstraße, die vom Ende des Melkerstieges zur Moorender Straße führt, so weit ausgebaut werden, dass der Verkehr während der Sanierung des Melkerstiegs umgeleitet werden könne, erläuterte Rönner.

Bei einer zügigen Ausschreibung sei frühester Baubeginn Ende Juli. Erst danach, also im September, könne der Melkerstieg saniert werden. "Damit kommen wir in die nassen Monate", sagte Rönner. Da aber der Grundwasserspiegel im Melkerstieg sehr hoch sei, würde noch mehr Niederschlag die Arbeiten behindern. "Der Bau ist technisch nur in den Sommermonaten möglich", so Rönner. Nach seinem neuen Plan beginnt die Straßensanierung im März und ist voraussichtlich im Oktober fertig.

Die Fraktionen reagierten darauf mit Kritik. "Das Management ist unbefriedigend", sagte Hans-Uwe Hansen, Fraktionsvorsitzender der SPD. Dass der Baubeginn erst 2010 sei, hätte schon viel früher klar sein müssen. Er verwies darauf, dass die Stadtwerke bereits mit der Kanalsanierung begonnen hätten, um vor Beginn des Straßenausbaus fertig zu sein. Mit dieser Ansicht war er nicht allein. Auch Lorenz Hünnemeyer (CDU) kritisierte: "Jetzt tragen wir die Baumaßnahme ein Jahr vor uns her."

Gleichwohl folgten CDU, SPD und FDP dem Vorschlag der Verwaltung. Ein Antrag der Grünen-Fraktion, den Anwohnern finanziell entgegenzukommen, wurde abgeschmettert. Michael Lemke, Grünen-Fraktionsmitglied, hatte vorgeschlagen, etwa auf die Straßenverengung zu verzichten, um die Kosten wenigstens um drei Prozent zu drücken. (bwil)