Wie kommt es zur Schlafapnoe? Was kann man dagegen tun? Die Stader Pneumologin Dr. Gabriele Brockhausen (55) im Gespräch.

Wie kommt es zur Schlafapnoe? Was kann man dagegen tun? Die Stader Pneumologin Dr. Gabriele Brockhausen (55) im Gespräch.

Abendblatt:

Wer ist von einer Schlafapnoe betroffen?

Gabriele Brockhausen:

Vor allem übergewichtige Menschen, die schnarchen, meist einen kurzen Hals und einen gedrungenen Körperbau haben.

Abendblatt:

Warum ist eine Apnoe so belastend?

Brockhausen:

Der Betroffene erreicht durch die ständigen Atemaussetzer, ausgelöst durch die Erschlaffung der Schlundmuskulatur, fast nie die Tiefschlaf-Phase, ist deshalb auch tagsüber abgeschlagen und müde. Begleitkrankheiten wie Diabetes oder Bluthochdruck belasten sie. Zudem ist ihr Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, erhöht.

Abendblatt:

Wird eine Apnoe immer richtig diagnostiziert?

Brockhausen:

Bei weitem nicht! Dabei ist die Diagnose und eine adäquate Therapie vor allem bei Berufsgruppen wie Fernfahrern, die schon mal Gefahrengut transportieren, unerlässlich. Wer glaubt unter Apnoe zu leiden, sollte sich von Fachärzten wie Pneumologen behandeln lassen.

Abendblatt:

Welche Therapie empfehlen Sie?

Brockhausen:

Die hängt davon ab, wie stark der Apnoiker betroffen ist. Ab cirka zehn Atemstillständen pro Nacht ist es ratsam, eine Messung im Schlaflabor durchzuführen. Dort wird entschieden, ob eine nCPAP-Therapie nötig ist. Bei einer milderen Form kann Gewichtsreduktion oder ein Wechsel der Schlafposition helfen.

Interview: Daniel Herder