Durch zwei Tore von Melina Dahms in der Schlussphase gewinnen TSV-Frauen das Handball-Oberliga-Duell gegen TuS Esingen 32:30

Ellerbek/Tornesch. Emotionen, enttäuschte Hoffnungen, umstrittene Schiedsrichterentscheidungen und vor allem Hochspannung bis zur letzten Minute – all das bot das Kreisderby der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein zwischen den etablierten Frauen des TSV Ellerbek und Aufsteiger TuS Esingen in der Harbig-Halle. Dass vor knapp 100 Zuschauern am Ende die Heimmannschaft über couragierte Gäste mit 32:30 (19:14) knapp die Oberhand behielt, war dabei lange Zeit nicht absehbar. Am Ende trennten die Tornescherinnen nur Sekunden von einer Punkteteilung und einer weiteren Überraschung, an einer großen Überraschung sogar.

Die blieb in erster Linie deshalb aus, weil sich in der entscheidenden Phase der Partie zeigte, was dem Aufsteiger noch und was ihnen die Siegerinnen in punkto Cleverness voraus haben. Nach Problemen in der Anfangssphase steigerten sich die Gäste nach dem Seitenwechsel gehörig. „Wir haben in der zweiten Halbzeit nur 13 Ellerbeker Tore zugelassen und waren immer auf Schlagdistanz“, äußerte sich Gästetrainer Jan-Henning Himborn. Nach dem Ausgleich zum 29:29 in der 56. Minute folgte aber die kalte Dusche in Form zweier Ellerbeker Treffer prompt, und nachdem Frederike Schmidt noch einmal auf 31:30 verkürzt hatte, wurde der Mut der Gäste nicht belohnt. Nachdem Himborn auf offene Manndeckung umgestellt hatte, stand Ellerbeks Melina Dahms goldrichtig und traf drei Sekunden vor Schluss zum Endstand.

So schwer es ihm auch fiel, versuchte Himborn nach Spielende die positiven Aspekte der knappen Derby-Niederlage herauszuarbeiten. „Meine Mannschaft hat sich nie aufgegeben und in einem schnellen Spiel gegen einen in einigen Situationen zu cleveren Gegner verloren“, sagte der Coach, der mit einer ähnlichen Einstellung seiner Mannschaft am Sonnabend auf zwei Punkte beim FC St. Pauli (17.30 Uhr, Halle Budapester Straße) spekuliert.

Ellerbeks Trainer Timo Jarama ließ nach Spielende nicht unerwähnt, dass er sich bis zuletzt des Sieges seiner Mannschaft nicht sicher gewesen war. Darüberhinaus attestierte Jarama dem Gegner aus Tornesch eine bemerkenswerte Leistung, die vor allem auf Leidenschaft basierte. Aber nicht nur. „Die Esingerinnen haben uns mit ihrem spielerisch gekonnten Auftritt in einigen Phasen ziemlich zugesetzt.“

Dass es trotzdem reichte, verdanken die Gastgeberinnen wie gesagt Melanie Dahms. Die neben Nadine Cramer (9/1) erfolgreichste TSV-Werferin bracht es auf acht Tore und lieferte in der hektischen Schlussphase zudem einen Beweis ihrer Nervenstärke.

Gegenüber den vergangenen Wochen gelang den Gastgeberinnen eine Steigerung, die, wie Timo Jarama hofft, demnächst auch von Konstanz getragen wird. „Der gute Saisonstart ist ja auch noch nicht vergessen“, betont der Coach. „Nach den vielen Änderungen im Kader scheint momentan aber nicht mehr als ein Mittelfeldplatz möglich.“

In noch ausstehenden elf Begegnungen können die TSV-Frauen beweisen, ob sie sich der Spitzengruppe der Oberliga noch einmal nähern können. Der Abstand auf Platz zwei ist bei fünf Punkten noch nicht zu groß. Andererseits will das Team auch der Abstiegszone weiter fern bleiben. Das nächste Spiel folgt am Sonnabend um 17.30 Uhr bei der SG Oeversee/Jarplund-Weding.