Beim Ravo-Cup in Kummerfeld mit Rugenbergen als Sieger macht Ligaobmann David Fock die Verpflichtung perfekt

Kummerfeld. „Sie hat Verständnis für den Fußball. Ich denke mal, dass sie nicht böse ist“, sagt David Fock, 40, über seine Schwiegermutter. Anlässlich des Ravo-Cups in Kummerfeld (Sieger: SV Rugenbergen) machten der Ligaobmann des VfL Pinneberg und Petra Reiter etwas durch.

Die ganze Familie saß beim Sekt-Frühstück in einem Luruper Lokal zusammen, um Petra Reiters Geburtstag zu feiern. Dann kam der Anruf: „David, wir brauchen dich. Wir haben keinen Torwart.“ Fock („Auf den Sekt hatte ich verzichtet, sondern Orangensaft getrunken.“) ließ sein Rührei stehen und fuhr mit vorsorglich gepackter Sporttasche zum Ossenpadd. Drei Minuten des ersten Gruppenspiels der VfL-Ersten gegen Gastgeber Kummerfelder SV liefen schon, als er den für die Zweite vorgesehenen Sascha Dittrich zwischen den Pfosten ablöste. In seinen Gedanken noch woanders, leistete sich Fock sogleich einen „Bock“. Die VfL-Erste verlor 2:3 und verspielte frühzeitig die Chance aufs Weiterkommen. Stattdessen setzten sich in der Gruppe A TBS Pinneberg und der FC Elmshorn durch.

Für den Stress und den knurrenden Magen „bedankte“ sich Fock einen Tag später bei Keeper Tim Brüggemann, der dem Hallentermin ferngeblieben war. Warum, das sollte am Montag ebenfalls kurz besprochen werden. „Wir machen jetzt aber kein Theater daraus. Wichtiger ist eine seriöse Vorbereitung auf die Punktrunde“, betonte Trainer Michael Fischer. Auf Brüggemann wird er die nächste Zeit trotzdem nicht mehr zurückgreifen. Der Torwart weilt aus beruflichen Gründen wochentags in Berlin. Fischer sieht ein Risiko, ihn ohne Training in Punktspielen einzusetzen. Konkurrent Norman Baese ist verletzt, was nun? Fock präsentierte die Lösung. Von TBS eiste er Zakaria Chergui los. Der war an der Müssentwiete in Ungnade gefallen, weil er sich mit dem SV Rugenbergen unterhalten hatte.

Der Transfermarkt beruhigt sich – und alle sind zufrieden

Der SVR suchte zwischendurch nach einem Nachfolger für Dennis Schultz, der wiederum mit einem Wechsel zum VfL geliebäugelt hatte. Jetzt sind alle zufrieden. Schultz bleibt in Bönningstedt, der VfL hat den Keeper mehr an Bord, den er braucht, den Trainingsbetrieb sinnvoll zu gestalten. TBS verpflichtete Marco Kudzian, der für Germania Schnelsen Oberliga-Einsätze absolvierte. Chergui kann in den Pinneberger Testspielen am Mittwoch bei St. Paulis Amateuren, am Freitag bei Eintracht Norderstedt und am Sonntag bei Hansa 11 den Nachweis von Oberligatauglichkeit erbringen. Da er sich am Ossenpadd aufhielt, hat David Fock alle notwendigen Formalitäten mit Isabell Albers, Lebensgefährtin von TBS-Manager Enrico Kieselbach, sogleich an Ort und Stelle erledigt. Kieselbach selbst konnte wegen eines Bandscheibenvorfalls nicht anwesend sein.

Ihm blieb es erspart, mit ansehen zu müssen, wie Marco Kudzia und Torschütze Rafat Waseq im Halbfinalspiel gegen die VfL-Zweite (1:0) schwer zusammenprallten. Im Finale gegen den SV Rugenbergen hielt Waseq nur ein paar Momente durch, dann kletterte er mit letzter Kraft über die Bande und rief nach den Sanitätern. „Es ist aber wohl nichts Ernstes, nur eine schmerzhafte Prellung oder Ähnliches“, vermutete TBS-Trainer Bernhard Schwarz. Hamburgs Hallenmeister SV Rugenbergen gewann 1:0. Kapitän Jan Melich verwandelte ein Zuspiel von Dennis von Bastian in 300 Euro für ersten Platz. Mit reichlich gefüllter Mannschaftskasse geht es am 7. Februar ins Trainingslager auf Mallorca, nachdem die Bönningstedter fünf von acht Hallenturnieren, an denen sie teilnahmen, gewannen. 150 Euro sprangen immerhin noch für zweiten Platz beim Turnier des TSV Sparrieshoop am Vortag raus, wo vom Oberliga-Aufgebot allerdings nur vier Mann mitwirkten. Marvin Jensen, Niclas Lohmann (je 2) und Lars Schulz machten mit ihren Toren das 5:2 des SSV Rantzau im Finale perfekt.

Dass alle Akteure gesund blieben, ist für die Pinneberger das Wichtigste

Mit Ausnahme des eigenen Hallenturniers ging der VfL Pinneberg leer aus. Michael Fischer sieht es in der Nachbetrachtung nicht dramatisch. „Alle sind gesund geblieben, das ist das Wichtigste.“ Nachbar SV Halstenbek-Rellingen hatte den Spaß zwischen Hin- und Rückrunde mit zwei schweren Verletzungen bezahlt. In Kummerfeld, wo der TSV Uetersen II das Qualifikationsturnier gewann, waren alle Beteiligten um Rücksichtnahme bemüht.

Ravo-Cup , Hauptturnier, Gruppe A: Kummerfelder SV – VfL Pinneberg 3:2, TBS Pinneberg – FC Elmshorn 4:0, FC Süderelbe – Kummerfelder SV 0:5, VfL Pinneberg – TBS Pinneberg 2:1, FC Elmshorn – FC Süderelbe 3:1, TBS Pinneberg – Kummerfelder SV 1:0, FC Elmshorn – VfL Pinneberg 5:4, FC Süderelbe – TBS Pinneberg 0:3, Kummerfelder SV – FC Elmshorn 1:4, VfL Pinneberg – FC Süderelbe 3:1.Gruppe B: SV Rugenbergen – VfL Pinneberg II 2:1, TSV Uetersen – Team Tikki Takka 3:2, TSV Uetersen II – SV Rugenbergen 2:6, VfL Pinneberg II – TSV Uetersen 2:1, Team Tikki Takka –TSV Uetersen II 2:1, TSV Uetersen – SV Rugenbergen 2:6, Team Tikki Takka – VfL Pinneberg II 0:1, TSV Uetersen II – TSV Uetersen 0:4, SV Rugenbergen –Team Tikki Takka 4:2, VfL Pinneberg II – TSV Uetersen II 3:0.Halbfinale: TBS Pinneberg – VfL Pinneberg II 1:0; SV Rugenbergen – FC Elmshorn 4:3;.Neunmeterschießen um den 3. Platz: FC Elmshorn – VfL Pinneberg II 4:3. Finale: SV Rugenbergen – TBS Pinneberg 1:0.