Pleitenserie der beiden Ellerbeker Handball-Oberligateams hält an. Tornescher Frauen sind dagegen im Aufwind

Ellerbek/Tornesch. Während andere Handball-Teams mit neuem Elan in das Spieljahr 2015 starteten, scheint die Verschnaufpause über die Feiertage für die Männer des TSV Ellerbek Gift gewesen zu sein. Nachdem die Mannschaft von Trainer Michael Bollhöfer mit dem 27:33 beim TSV Hürup schon den Hinrundenabschluss verpatzten, starteten die Ellerbeker nun auch auch mit einem Misserfolg in die zweite Halbserie der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein. Bei der SG Hamburg-Nord, für gewöhnlich in Punkt- und Pokalspielen ein dankbarer Gegner der Ellerbeker, mussten sich die favorisierten Gäste in der Halle Tegelsbarg mit 25:26 knapp geschlagen geben, nachdem sie zur Halbzeit 10:9 geführt hatten.

Zum Verhängnis wurden den Ellerbekern beim Dauerrivalen in Poppenbüttel in erster Linie ihre Schwächen im Abschluss. Gleich reihenweise scheiterten Werfer an Torwart-Routinier Nils Frenzel und Yongster Lukas Baatz zwischen den Pfosten der Spielgemeinschaft von SC Poppenbüttel und HSG Sasel/DuWO. Die Ellerbeker Deckung dagegen stand, Jonas Mecke verwandelte sechs Siebenmeter sicher, doch das nützte angesichts der kümmerlichen Trefferausbeute aus dem Feld und Pech in der Schlussphase wenig.

„26 Gegentore sind zu verkraften, wenn man selbst einigermaßen trifft, aber das haben wir nicht geschafft“, sagte Rückraumspieler Christopher Behre. Zwei Minuten vor Schluss verpassten die Ellerbeker, die zwischenzeitlich mit vier Toren zurücklagen, aufgrund eines Schrittfehlers den möglichen Ausgleich, ehe ihnen die Zeit davonlief.

Ellerbeks Kapitän Dennis Lißner hatte das Spiel in Poppenbüttel aufgrund anderweitiger Verpflichtungen verpasst, hofft allerdings in den nächsten Partien wieder dabei zu sein und mithelfen zu können, die Trendwende einzuleiten. Nächster Gegner seines Teams ist am Sonnabend, 24. Januar (19.30 Uhr, Harbig-Halle), mit dem FC St. Pauli ein weiterer Hamburg-Rivale, gegen den die Ellerbeker laut Lißner zu ihrem Spiel zurückfinden und den Spaß am Handball wiederentdecken wollen.

Schlechte Erfahrungen mit den Frauen des Kiez-Clubs machten gerade Ellerbeks Oberliga-Handballerinnen beim 25:28 (9:14) in Hamburg. „Schon wieder auswärts verloren“, stöhnte Gästetrainer Timo Jarama nach einer Partie, in dem seinem Team einmal mehr die Durchschlagskraft im Angriff und eine stabile Deckung fehlten. „Die Fehler im Angriff waren die eigentliche Ursache für die Pleite“, sagte der Coach, der das Haftmittelverbot in der Halle Budapester Straße nicht als Entschuldigung für diverse Ballverluste gelten ließ. Zudem gelang es Ellerbek vor der Pause nicht, die beiden Haupttorschützinnen des Gegners zu stoppen.

Nach dem Seitenwechsel verkürzten die Gäste zunächst auf 16:17, doch in der Folge übernahm wieder St. Pauli die Oberhand und gab sich anschließend mit Ausnahme einer weiteren Ellerbeker Aufholjagd zum 22:25 kaum noch eine Blöße. Lob von Trainer Timo Jarama gab es nach Spielende nur für Lena Thürich, der der Coach eine stabile Leistung über 60 Minuten bescheinigte, und für die vom TuS Esingen zum TSV gewechselte Jaqueline Senf, die als Rechtsaußen überzeugte und zwei Tore erzielte.

Nach der siebten Saisonniederlage des Tabellenachten Ellerbek (14:14 Punkte) richtete Jarama den Blick nach vorn. „Das Derby gegen TuS Esingen verspricht spannend zu werden“, so der Physiotherapeut, dessen Team am Sonntag, 25. Januar (16 Uhr, Harbig-Halle) angezählt ins Heimspiel gegen den Aufsteiger und Kreisrivalen aus Tornesch (Vorletzter/8:20 Punkte) geht.

Das Team von Trainer Jan Henning Himborn schöpft vor dem Nachbarschaftsduell neue Hoffnung aus dem 25:23 (16:14) über die Lauenburger SV, nachdem sie sein Team zwei Tage zuvor im Achtelfinale des HHV-Pokals bei Landesligist TH Eilbeck mit 31:32 blamiert hatte. „Die Mädchen hatten etwas gutzumachen, und das haben sie gegen Lauenburg geschafft“, sagte Himborn. Gegen das Oberliga-Team aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg boten die Tornescherinnen eine couragierte Leistung. Garanten des zweiten Punktspielsieges aus den zurückliegenden drei Oberliga-Begegnungen waren die Paraden von Torhüterin Jessica Krass und die stabile 3-2-1-Deckung des Heimteams. „Die Mannschaft hat sich weder durch den krankheitsbedingten Ausfall der erfahrenen Martina Bauer noch von einem zwischenzeitlichen Rückstand verunsichern lassen“, sagte Himborn.