Vielleicht nur noch zu Hause antreten sollten künftig die Handball-Oberliga-Frauenteams aus dem Kreis.

Ellerbek. Der in fremden Hallen noch punktlose Aufsteiger TuS Esingenwollte im vorentscheidenden Kellerduell bei Lübeck 1876 den Auswärtsfluch bannen, doch dann verspielten die Tornescherinnen eine 9:4-Führung, verloren 23:28 (14:14) und rutschten mit 4:16 Punkten ans Tabellenende ab. Der Ausgleich mit dem Pausenpfiff beflügelte die Lübeckrerinnen in der zweiten Halbzeit. Die Gäste konnten zwar noch einmal zum 22:22 (53.) ausgleichen, brachen anschließend laut Trainer Jan-Henning Himborn aber restlos auseinander.

Seit Überraschung gegen Stockelsdorf geht bei Aufsteiger Esingen nichts mehr

„Seit unserem überraschenden Sieg über den ATSV Stockelsdorf haben wir kein gutes Spiel mehr gemacht, obwohl die Mannschaft nicht unter Erfolgszwang steht und die Lübeckerinnen keinen Deut besser waren als wir“, sagte der Coach, der nun auf Besserung im Heimspiel gegen die HSG Jörl/Doppeleiche Viöl (Sonnabend, 29. November, 15.30 Uhr, Klaus-Groth-Straße) hofft.

Die Spielgemeinschaft aus den Kreisen Nordfriesland und Schleswig-Flensburg erteilte allerdings gerade erst Esingens Staffelrivalen TSV Ellerbek eine Lektion. In Viöl gingen die Gäste (jetzt Tabellensechster/12:8) mit 24:38 (16:17) unter und warten seit dem Derby-Erfolg beim Aufsteiger in Tornesch zu Saisonbeginn auswärts auf Zählbares.

Ellerbekerinnen haben sich am Ende völlig aufgegeben

Ursache für die hohe Niederlage war nach Auffassung von Gästetrainer Timo Jarama ein defensives Desaster. Ob 6:0-, 3:2:2- oder 5:1-Deckung – keine Variante war geeignet, den hoch motivierten Gegner zu stoppen. Als zu nachlässig beurteilte Jarama auch das Verhalten in Eins-gegen-eins-Situationen und die Absprache im Deckungsverbund. In der zweiten Halbzeit brachten die Ellerbekerinnen dann zusätzlich Zeitstrafen aus dem Tritt, spätestens beim Stand von 29:21 war die Partie entschieden.

„Am Ende hat die Mannschaft sich aufgegeben“, sagte Jarama, der unter der Woche gemeinsam mit dem Team die Fehler von Jörl analysieren will. „Die Erfolge zu Saisonbeginn haben die Ansprüche von Trainerteam und Mannschaft steigen lassen, doch diesen Erwartungen werden wir derzeit nicht gerecht“, sagt der Coach, der nun Punkte aus den Partien gegen den Altrahlstedter MTV (6. Dezember) und den SC Alstertal-Langenhorn fordert, um nicht frühzeitig den Kontakt zur Spitze zu verlieren.