Hertener Löwen bescheren Rist-Basketballern die erste Heimniederlage in dieser Saison

Wedel. Weder die Rekordkulisse von 650 Zuschauern in der Steinberghalle noch die 40-minütige leidenschaftliche Anfeuerung durch Mädchen und Jungen der Wedeler Altstadtschule konnte die ProB-Basketballer des SC Rist vor der ersten Heimniederlage in der Saison 2014/15 bewahren. Mit 72:73 (34:37) unterlag das Team von Headcoach Michael Claxton dem Tabellenletzten Hertener Löwen, führt aber trotz der zweiten Pleite in Folge die Tabelle mit 14 Zählern aufgrund der besseren Korbpunkt-Differenz vor den gleichauf liegenden Rostock Seawolves und Itzehoe Eagles weiter an.

Hängenden Kopfes gingen die Wedeler Akteure trotz aufmunternden Beifalls nach der Schlusssirene vom Parkett. In einer engen Partie mit 13 Führungswechseln und acht unentschiedenen Zwischenständen hatten sie es nicht geschafft, ihre Favoritenstellung deutlich zu machen. Einem 10:0-Lauf zum 19:13 im zweiten Viertel, bei dem sich Allrounder Jens Hirschberg mit fünf Punkten in Folge hervortat, folgte ein Konzentrations- und Leistungseinbruch mit fatalen Konsequenzen. Die Gäste aus dem Ruhrgebiet fanden zurück ins Spiel, waren den Wedelern fortan ein ebenbürtiger Gegner.

Vor allem eine Vielzahl von Ballverlusten (17), denen 13 Steals Hertens gegenüberstanden, und 22 gegnerische Fastbreak-Punkte machte Michael Claxton als Ursache für die erste Heimpleite seiner Mannschaft aus. „Wir sind in der Verteidigung nicht schnell genug zurückgelaufen, was auch daran lag, dass der Gegner uns kaum Verschnaufpausen gegönnt hat.“ Zudem hätte ein Landsmann seinem Team übel mitgespielt. „DeShaun Cooper war der mit Abstand beste Akteur auf dem Feld und hat die Partie für Herten entschieden.“

26 Punkte, drei Pässe zu Korberfolgen und zwei Ballgewinne bilanzierte der 1,73 Meter große US-Boy, den auf Wedeler Seite wohl nur sein ebenso kleiner wie wendiger Landsmann Diante Watkins hätte stoppen können. Doch der Pro-B-Spieler des Monats Oktober konnte aufgrund einer Grippe nur auf der Bank mitfiebern. „Ich wollte spielen, aber der Arzt hat mir davon abgeraten, weil es zu gefährlich für mich gewesen wäre“, sagte der 24-jährige Flügel- und Aufbauspieler aus Chicago.

Den Ausfall des US-Boys versuchte Janis Stielow, der ursprünglich für einen Einsatz im Pro-A-Team der Hamburg Towers in Würzburg vorgesehen war, zu kompensieren. Letztlich aber reichten 22 Punkte des 19-Jährigen ebenso wenig für den achten Saisonsieg der Wedeler wie ein weiteres Double-double (16 Punkte/13 Rebounds) von Watkins’ Landsmann Denzell Erves.

Seinen Teil zum Erfolg der Westdeutschen trug dafür mit Marvin Boadu ein Ex-Rist-Spieler bei. Zu Saisonbeginn 2014/15 kurzfristig in Wedel unter Vertrag, kehrte der Reinbeker nun mit den Hertenern an seine frühere Wirkungsstätte zurück, steuerte in 29-minütiger Einsatzzeit zwölf Punkte zum erst dritten Saisonsieg der Gäste bei.

Statistik, Viertelergebnisse: 14:13, 20:24, 19:21, 19:15. SC Rist (Punkte): Stielow (22), Erves (16), Roquette (12), Hirschberg (8), Larysz (7), Kindzeka (5), Timm (2), Strauß, Ruppert, Böke, nicht eingesetzt: Liebke, Laatzen.