Angesichts des demografischen Wandels entwickelt der TSV Ellerbek ein neues Handball-Ausbildungskonzept

Ellerbek/Tornesch. Die Auswirkungen des demografischen Wandel in Deutschland beeinträchtigen auch die Möglichkeiten des leistungsorientierten Mannschaftssports. Immer weniger Kinder und Jugendliche schließen sich den Clubs an, schlimmstenfalls müssen Teams aufgelöst werden, weil nicht mehr genügend Talente der jeweiligen Altersklassen vorhanden sind.

Um diesem Trend entgegenzuwirken, setzt der Traditionsclub TSV Ellerbek vor allem in seiner Kernsportart Handball und dort insbesondere im weiblichen Nachwuchsbereich auf ein neues Ausbildungs- und Förderkonzept. Es sieht vor, mit Know-how, langjähriger Erfahrung, neuen Trainingsmethoden und Tradition fehlende finanzielle Mittel zu kompensieren. „Wenn uns das gelingt, können wir auch ohne einen großen Etat Betreuung und Förderung von Talenten gewährleisten“, sagt Timo Jarama, seit 2012/13 Trainer des Oberliga-Frauenteams. Gleich in seiner ersten Saison führte der Physiotherapeut seine Mannschaft zum Staffeltitel, doch der Club verzichtete aus wirtschaftlichen Gründen auf den Aufstieg in die 3. Liga. Forciert werden soll in Ellerbek vor allem die Ausbildung von Mädchen der Jahrgänge 1995 bis 1999.

Obwohl sich der Verein nach wie vor nach der Decke strecken muss, sieht Jarama gute Chancen, die führende Stellung im weiblichen Bereich zu halten oder sogar auszubauen. „Wir sind in der Metropolregion nach dem BSV Buxtehude die klare Nummer zwei.“ Zu den Talenten, die beim TSV Ellerbek ausgebildet wurden, gehört auch Nadine Cramer. Die variable Rechtshänderin, die sowohl im linken Rückraum als auch als Linksaußen torgefährlich ist, sammelte schon Erfahrung bei höherklassigen Clubs wie der SGH Rosengarten und dem TSV Travemünde, ohne dass ihr dies die Anhänger des TSV bei ihrer Rückkehr übel genommen hätten. Im Heimspiel der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein am Sonntag, 2. November (16Uhr, Harbig-Halle) gegen den THW Kiel (Siebter/8:4) steht die 25-Jährige ebenso im Kader des Tabellenfünften (8:4 Punkte) wie Melina Dahms, ein weiteres Ellerbeker Eigengewächs. Verzichten muss Jarama nur auf Urlauberin Maren Sicks.

Aufsteiger aus Tornesch erwartet Spitzenreiter ATSV Stockelsdorf

Bereits am Sonnabend, 1. November (15.30Uhr, Klaus-Groth-Straße, Tornesch) empfängt Kreisrivale TuS Esingen (Vorletzter/2:10 Punkte) Spitzenreiter ATSV Stockelsdorf (11:1). Nach dreiwöchiger ferienbedingter Spielpause spricht Esingens Coach Jan-Henning Himborn von einem Neustart für den Aufsteiger. „Mit einem guten Spiel können wir uns zumindest Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben holen“, sagt der Trainer, der seinen kompletten Kader aufbieten kann. Die Ziele des seit drei Spielen sieglosen Heimteams sind dennoch bescheiden. „Wir wollen dem Spitzenreiter zumindest beweisen, dass es sehr schwer ist, in Tornesch zu punkten“, sagt Himborn.