Eher selten kommt es vor, dass im Fußball eine strittige Szene diskutiert wird, in der ein Eckball als spielentscheidend hingestellt wird.

Halstenbek. Noch lange nach Ende der Oberligapartie zwischen der SV Halstenbek-Rellingen und Barmbek-Uhlenhorst (2:2) war die Empörung groß, zumindest bei Spielern und Offiziellen des Gastgebers.

Was war geschehen? Vier Minuten nach Eröffnung der zweiten Halbzeit versuchte HR-Schlussmann Steve Elfert einen harmlosen Schuss vor Überqueren der Torauslinie unter sich zu begraben. Das gelang auch, jedenfalls nach Meinung der Mehrheit der Anwesenden auf und am Rande des Jacob-Thode-Sportplatzes. Anders sahen es der reichlich weit weg vom Tor stehende Schiedsrichter Dennis Voß und Assistent Timothy Paap (TuS Dassendorf). Letztlich gab’s Eckball, und aus dem resultierte prompt der BU-Ausgleich zum 1:1 (49.). „Unmöglich, dass solche Entscheidungen getroffen werden, sie war einfach falsch“, mokierten sich uniso HR-Coach Thomas Bliemeister und Manager Detlef Kebbe. Der Trainer war sich ganz sicher: „Ansonsten hätten wir die Begegnung gewonnen.“

Vermutlich aber wäre es eine knappe Sache geworden, denn die Halstenbeker trafen auf einen Gast, der zuvor zwar Altona 93 mit 3:0 besiegt hatte, gestern aber total defensiv eingestellt antrat. „Das war absolut destruktiv“, so die Meinung vieler Besucher. Die einheimischen Fußball-Fans konnten sich vielmehr an einer couragierten Vorstellung der Spielvereinigung erfreuen. In Anwesenheit von Eintracht Norderstedts Präsident Reenald Koch, ein Bauherr der Nachwuchs-Kooperation zwischen der Eintracht und HR, das seit Saisonbeginn leistungsstarke A-Junioren der Norderstedter in den Kader einbaut, übernahmen die Halstenbeker schnell die Initiative und gingen durch Mladen Tunjic 1:0 in Führung (15.).

Nach dem auf umstrittene Weise zustande gekommenen Ausgleich folgten weitere Schocks. In der 56. Minute fiel zunächst das 1:2 und in der 67. Minute sah Niklas Siebert, einer der zahlreichen Eintracht-Talente (sechs standen in den 90 Minuten für HR auf dem Platz), die Gelb-Rote Karte. Wie sollte da noch was gehen? Es ging: Zehn Minuten vor dem Ende glückte HR in Unterzahl das 2:2 durch Jan Rottstedt. Detlef Kebbe: „In diesem Team bewegt sich was, es macht im Moment viel Spaß.“ Vielleicht geht’s ja so weiter am Dienstag, 19. August, im Oddset-Pokal-Nachholspiel der dritten Runde beim Wedeler TSV (18.15 Uhr).