Pinneberger Oberliga-Fußballer um Matchwinner Thorben Reibe gewinnen 3:1 gegen Süderelbe

Pinneberg. Zum soundsovielten Mal stapfte Michael Fischer sinnierend vom Fußballplatz. Zum x-ten Mal kam der Trainer des VfL Pinneberg als Zeuge beim 0:1 des SV Rugenbergen gegen den Meiendorfer SV zu dieser Erkenntnis: „Unser Sport ist komisch, mit Logik nie zu erklären.“ Da hatten Fischers Fußballer im Oddset-Pokal eine saftige und höchst verdiente 0:3-Klatsche gegen den SVR bezogen. Doch in der Oberliga-Tabelle rangieren die Pinneberger nach zwei Spieltagen mit vier Punkten schon deutlich vor den Bönningstedtern, die noch keinen Zähler auf dem Konto haben.

„Jeder Wettbewerb schreibt seine eigenen Geschichten und ist für sich völlig isoliert zu sehen“, sagt Fischer. Das ist doch mal eine Vorlage. Um das Pinneberger 3:1 (1:0) am Abend vorher über den FC Süderelbe rankt sich jedenfalls Historie. Es war – nach interner Statistik – das 1200. Spiel, das die Rot-Blauen in der höchsten Hamburger Liga absolvierten. 2017 könnte das 1300. Spiel fällig sein. Ohne wirklich zu überzeugen, hinterließen die Pinneberger doch den Eindruck, zu einer festen Oberliga-Größe zu reifen.

Es wird am Ende allerdings wohl niemals der vierte Rang wie in der vergangenen Saison herausspringen. Es ist „nur“ die individuelle Klasse einzelner Akteure, die zurzeit die Spiele entschiedet. Mannschaftliche Geschlossenheit und perfekte Harmonie auf dem Rasen sehen indes anders aus.

Der sportliche Leiter des VfL, Manfred Kirsch, nannte einen entscheidenden Namen: „Thorben Reibe ist göttlich.“ Das kann man so sehen. Der Rotschopf schmiss sich in die Luft und verwertete die messerscharfe Flanke von Alexander Borck per Flugkopfball zum 1:0 (30. Minute).

In der 52. Minute schraubte sich Reibe bei einem der gefährlichen Eckbälle von Sascha Richert am höchsten. Am hinteren Pfosten stand Jan-Philip Zimmermann, der das 2:0 köpfte. Die gesamte Pinneberger Mannschaft applaudierte, als Reibe in der 82. Minute gegen Hendrik Boesten ausgewechselt wurde. Längst nicht alles glückte Reibe an diesem Abend. In den entscheidenden Szenen jedoch riskierte er seine Haut fürs Team.

Zwischendurch jedoch gab es immer wieder Leerlauf. Dreimal stand der VfL mit Fortuna im Bunde. Vergeblich forderten die Gäste einen Handelfmeter, als Borck in der 63. Minute einen Schuss von Mirco Bergmann auf der eigenen Torlinie abblockte. „Es war der linke Brustkorb“, signalisierte Teamgefährte Zimmermann.

In der 77. Minute hatte Gästespieler Nico Reincke Pech mit einem Schuss an den linken Innenpfosten. Artur Frost räumte mit einem vermutlich irregulären Treffer – eine Hand von Keeper Nicolas Sethmacher lag wohl schon auf dem Ball (3:0/85. Minute) – alle Restzweifel am VfL-Sieg aus. Die scheinbar latente Verwundbarkeit der VfL-Abwehr wurde in der 90. Minute deutlich, als sich alle verwirren ließen und Marcel Rodrigues das 1:3 der Gäste aus Hausbruch erzielte.

Fazit: Der VfL Pinneberg hat nach zwei Spielen das Punktepolster, das er sich vor den nächsten schweren Aufgaben wünschte.