Das ist ein ganz großer Erfolg für den Wedeler Bahnradsportler Leon Rohde.

Wedel. Der für das LKT Team Brandenburg (Sitz in Luckau-Duben im Spreewald) und dem RSC Cottbus angehörende 19-Jährige gewann mit seinem Partner Domenic Weinstein aus Villingen bei den U23-Europameisterschaften in Anadia (Portugal) die Goldmedaille für Deutschland, und zwar im Zweier-Mannschaftsfahren (Madison).

Das Duo setzte sich im Finale vor den rundengleichen Belgiern Jasper de Buyst und Otto Vergaerde durch, Platz drei ging an Frankreich. „Es ist fantastisch“, jubelte Leon, als er bei der Siegerehrung die Medaille präsentierte. Glückwünsche übermittelte auch sein ein Jahr jüngerer Bruder Louis, der wie Leon länger Mitglied im RSC Cottbus war, inzwischen aber wieder in heimischen Gefilden in die Pedalen tritt.

„So muss man ein Madison gewinnen“, freute sich Bundestrainer Sven Meyer. „Die beiden haben 60 Runden vor Schluss attackiert und sind bis 25 Runden vor dem Ziel alleine gefahren, ehe die Belgier noch einmal aufschließen konnten.“ Dank der Punkte zu Beginn des Rennens konnten sie Rohde/Weinstein aber nicht mehr einholen. Meyer: „Leon und Domenic haben sich stark durchgekämpft und verdient gewonnen.“ Damit war das dritte EM-Gold im U23-Bereich nach Mieke Kröger (Brackwede/Einerverfolgung) und Lucas Liss (Unna/Omnium) perfekt.

Permanente Überholmanöver beim Zweiermannschaftsfahren

Madison oder Zweiermannschaftsfahren kann man übrigens mit einem Staffellauf in der Leichtathletik vergleichen, mit dem Unterschied, dass der Wettbewerb nicht nach einmaligem Einsatz jedes Fahrer beendet ist, sondern permanent weitergeht. Außerdem sind in der Regel ausschließlich zwei Fahrer pro Team auf der Bahn am Start. Praktisch erfolgt die permanente Ablösung der Fahrer, indem der jeweils abgelöste Fahrer auf der Bahn bleibt und langsam (bei etwa 25 bis 30 km/h) weiterfährt. Dadurch wird er von seinem Partner „überholt“, sodass er diesen wiederum ablösen kann, wenn er ihn von hinten kommend eingeholt hat. Wie beim Staffellauf befindet sich immer nur ein Fahrer im Rennen, nämlich der schneller fahrende, seinen Kameraden einholende Fahrer.